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Apple-Aktie auf neuem Allzeithoch

Gestern kletterte die Apple-Aktie über ihr letztes Hoch von 2012 auf über 100 USD/Aktie. (Nachdem Apple heuer einen 7:1 Split durchgeführt hat entspricht das einem Kurs von USD 700 im Jahr 2012)

Seit dem letzten Hoch hatte die Firma über ein Drittel ihres Wertes eingebüßt, nachdem durch den Tod von Steve Jobs die Angst grassierte, dass die Innovationskraft des Unternehmens beeinträchtigt sei.

In Kürze werden neue iPhones erwartet (iPhone 6) und die Gerüchte verdichten sich, dass Apple in den Phablet-Markt (Smartphones mit grossem Display) einsteigen wird. Außerdem wird Apple bald seine neue Version von MacOS X (Yosemite) und IOS 8 herausbringen – die beiden Betriebssysteme vereinen die Arbeit zwischen Desktop-Rechnet und Smartphone auf eine ganz neue Weise.

Ich nehme an, dass der Aktienkurs am Tag der Präsentation der neuen iPhones dennoch wieder nachgeben wird – wie fast immer bei der Vorstellung von neuen Produkten. Die Erwartungen an das neue Wundergerät sind wahrscheinlich ein wenig zu hoch.

Entwicklung der Apple-Aktie seit 2009 bis 20.8.2014

Entwicklung der Apple-Aktie seit 2009 bis 20.8.2014

Sind Aktien nach der Rallye der letzten 2 Jahre bereits zu teuer?

Seit dem Crash bedingt durch den Ausbruch der Finanzkrise 2008 haben sich Aktien vor allem in den westlichen Ländern extrem gut entwickelt. So hat der amerikanische S&P 500 – Index  längst neue Höchststände erreicht.

Aus fundamentaler Sicht sind Aktien meiner Ansicht nach allerdings noch immer “günstiger” als sie es beim letzten Hoch 2007 waren. Oft wird als Maßstab für die Bewertung das KGV (Kurs/Gewinn-Verhältnis) herangezogen. Nachdem die Gewinne der meisten Unternehmen allerdings mehr oder weniger starken Schwankungen ausgesetzt denke ich, daß das KBV (Kurs/Buchwert-Verhältnis) einen besserer Wertmaßstab darstellt. Es bildet immerhin den Wert des Eigenkapitals der Unternehmen ab, also genau das woran der Aktien-Halter eigentlich beteiligt ist.

Mit einem KBV von etwa 2,75 (Stand 6.7.2014) nähern sich die Aktien-Preise also an das Niveau von 2007, sind aber noch nicht teurer als damals.

Die Unternehmen haben also einen Großteil der Kursentwicklung durch eigene Wirtschaftskraft unterlegt.

S&P 500 Index (weiss), Kurs/Gewinn-Verhältnis (grün) und Kurs/Buchwert-Verhältnis (blau) seit 1980
S&P 500 Index (weiss), Kurs/Gewinn-Verhältnis (grün) und Kurs/Buchwert-Verhältnis (blau) seit 1980, Stand 6.7.2014

Die Zinsentwicklung der letzten 30 Jahre – kommt eine Trendumkehr?

Seitdem die US-Notenbank unter Paul Volcker Anfang der 80er Jahr die Zinsen zur Bekämpfung der damals sehr hohen  Inflation drastisch erhöht hat (zeitweise auf über 20%) , zeichnet sich ein Trend sinkender Zinsen ab.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Europa, wo die Renditen auf 10 jährige deutsche Staatsanleihen seit kurzem auf unter 1% gesunken sind.

Die Zinsteigerungen in (Hoch)Kunjunkturphasen stellen im Gesamtbild nur kleine Schwankungen dar.

Was ist die Ursache für diese (relativ) langfristige Entwicklung und wie wird es weitergehen?

Staaten mit guter Bonität können sich immer billiger und immer mehr Geld leihen.  Die Leitzinsen bei den wichtigsten Währungen befinden sich mittlerweile bei Null oder in der Nähe davon. Dennoch ist keine merkliche Inflation bzw. Konjunktur in Sicht. Staatsanleihen – vor allem von Staaten mit guter Bonität – sind trotz der niedrigen Zinsen nach wie vor eine sehr gefragte Anlageklasse – natürlich auch bei den Notenbanken (siehe “Quantitative Easing” der FED, die durch Staatsanleihenkäufe die Zinsen künstlich niedrig hält, und die Nachfrage nach Staatsschulden ankurbelt)

Dazu kommt noch, dass die meisten Staaten – insbesondere die südeuropäischen – immer mehr Schulden angehäuft haben und diese nur durch niedrige Zinsen finanzieren können. Ein Zinsanstieg würde diese Staaten sehr rasch in große Schwierigkeiten bringen – auch das haben wir bereits erlebt am Beispiel der Griechenland-Krise.

Solange die Inflation keine Gefahr darstellt, werden deshalb die Zinsen niedrig bleiben. Dass dieser Zustand sehr lange anhalten kann sieht man z.B. in Japan, wo seit fast 20 Jahren eine Niedrigzinsphase herrscht.

 

Renditen  auf 10 jährige US-Staatsanleihen 1982 bis heute
Renditen auf 10 jährige US-Staatsanleihen 1982 bis heute

 

Renditen auf deutsche Staatsanleihen mit 10 jähriger Laufzeit
Renditen auf deutsche Staatsanleihen mit 10 jähriger Laufzeit 1991 bis heute