S&P 500 Index schliesst die Woche mit Rekordhoch ab – paradoxerweise aufgrund schlechter Wirtschaftsdaten

Der amerikanische Index S&P 500 – er enthält 500 der größten Unternehmen der USA – schloß am Freitag mit 2007,71 Punkten, da ist ein neues Rekordhoch und bedeutet YTD (year-to-date) eine Performance von 8,62% (10,15% total return inkl. Dividenden)

S&P 500 Index Performance letztes Jahr
S&P 500 Index Performance letztes Jahr

Einschlägige Finanzmedien berichten, daß sie die Ursache für den Anstieg am Freitag in der Bekanntgabe von Arbeitsmarkt-Daten in den USA sehen. Es wurde vom “Bureau of Labor Statistics” bekannt gegeben, daß im August nur 142.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, so wenig wie im ganzen bisherigen Jahr nicht.
Also eigentlich keine gute Nachricht für die Wirtschaft. Die Börse kann – wenn gerade Bullenmarkt ist – allerdings aus allem etwas positives herauslesen.
In diesem Fall  deuten die Arbeitsmarktdaten darauf hin, daß sich die Wirtschaft in den USA nicht so schnell erholt wie unlängst noch erwartet, und daß in Folge dessen die Federal Reserve Bank (FED) die Zinsen noch länger nicht erhöhen wird.
Niedrige Zinsen bedeuten billiges Geld und vor allem schlechte Erträge bei Anleihen und anderen zinssensitiven Anlageprodukten. Es bleibt also nur die Aktie als renditenträchtige Alternative.

Man sieht also: In einem Bullenmarkt – wenn die Märkte insgesamt nach oben drängen – werden von den Marktteilnehmern tendenziell alle Nachrichten als positiv empfunden. Umgekehrt ist es bei Bärenmärkten – wenn es abwärts geht – meistens so, daß alles negativ gesehen wird. So hätte z.B. eine Nachricht wie die gestrige im Bärenmarkt von 2008/09 sicher dazu geführt, daß die Märkte nach unten gegangen werden – exakt die gleiche Nachricht zu einer anderen Zeit, bei einer anderen Stimmung, kann exakt das Gegenteil bewirken.

 

 

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