Die Ereignisse der letzten 2 Wochen – Aktien langweilig – Ölpreis im freien Fall, Euro auch – Goldabstimmung in der Schweiz

Es ist dem treuen Leser des Financeblogs sicher aufgefallen, dass es in den letzten 2 Wochen keinen einzigen Artikel gab. Die Ursache dafür ist nicht, dass mir das Schreiben langweilig geworden ist – ganz im Gegenteil – sondern, dass ich auf Urlaub war und zwar in einer Gegend der Welt wo Internet noch zum absoluten Luxus gehört und Verbindungen mit maximal 64Kbit noch der letzte Schrei sind.
So hat mich zum Beispiel die Bloomberg-Software einfach nur ausgelacht beim Versuch über diese wackelige Verbindung einzuloggen.
Kurzum: Unter diesen Umständen war es leider in den letzten 14 Tagen für mich nicht möglich zu bloggen.
Deshalb gibt es heute eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse auf den Finanzmärkten in den letzten beiden Wochen:

Aktien entwickelten sich seitwärts mit sehr geringer Volatilität:

Der amerikanische S&P 500 Index hat im Zeitraum meines Urlaubes – in den letzten 14 Tagen – Schwankungen von weniger als 1% durchgemacht und notiert heute nur etwa 10 Punkte höher als am 21. November.

Auch der deutsche DAX notiert etwa 0,5% höher als am 21. November. Der ATX hat sogar nur 9 Punkte zugelegt von 2287 auf 2296. Es war also für Aktien eine sehr ruhige Zeit  – Gut, dass ich nichts versäumt habe 😉

Der Ölpreis hat seine  Talfahrt beschleunigt:

Beim Preis für Rohlöl sieht es ganz anders aus: Hier hat sich in den letzten beiden Wochen der Verfall beschleunigt. So war der Ölpreis am Tag vor meiner Abreise noch bei USD 76,51 pro Barrel um zwei Wochen später gestern auf USD 65,84 zu schliessen. Das entspricht einem, Minus von über 15% in 2 Wochen. Vor allem Staaten die auf Ölexport angewiesen sind werden sehr stark darunter leiden. Besonders Russland. Deshalb gibt es natürlich auch schon Verschwörungstheorien, dass Russland über einen niedrigen Ölpreis in die Knie gezwungen werden soll. Es leiden aber auch andere Staaten wie z.B. Venezuela unter dem Preisverfall.
Auch an der OMV ist das nicht spurlos vorüber gegangen. Die Aktie der OMV verlor ebenfalls in den letzen beiden Wochen sehr stark.
Aus diesem Grunde bin ich auch froh, dass ich im Financeblog-wikifolio zur Absicherung des OMV-Investments eine Airline (Ryanair) dazu genommen habe. Airlines profitieren natürlich von billigerem Treibstoff und so legte Ryanair in den letzen beiden Wochen stark zu. (Seit Kauf im Wikifolio sogar um über 13%)

Preis für Rohöl der Sorte WTI-Crude im letzten Jahr
Preis für Rohöl der Sorte WTI-Crude im letzten Jahr

 

Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar weiter an Boden verloren:

Auch der Euro hat in den letzen beiden Wochen keine guten Zeiten gehabt. Er verlor weiter gegenüber dem Dollar und vielen anderen Währungen und befindet sich auf dem besten Weg das letzte Tief von 2012 bei fast 1,20 zu erreichen.
Die Ursache dafür ist bei immer besseren Konjunkturdaten in den USA zu finden – so nimmt z.B. die Arbeitslosigkeit dort stetig ab und die Wirtschaft nimmt immer mehr Fahrt auf – in Europa hingegen sieht es sehr nach Stagnation aus und auch die EZB hat die Zinsen weiterhin auf einem Rekordtief lassen.
Ich persönlich gehe deshalb davon aus, dass der Dollar im Vergleich zum Euro noch einiges an Potential hat und wahrscheinlich die Tiefs von 2010 und 2012 knacken kann. Möglicherweise ist sogar eine Parität möglich – also 1 EUR = 1 USD.

Der Kurs EUR zu US-Dollar seit 2010
Der Kurs EUR zu US-Dollar seit 2010

 

Goldabstimmung in der Schweiz am 30. November:

Die Schweizer stimmten am 30. November darüber ab, ob die Nationalbank dazu verpflichtet werden soll mindestens 20% der Aktiva in ihrer Bilanz immer in Gold zu halten und auch alles Gold in der Schweiz zu lagern.
Das hätte beinahe die Wiedereinführung eines Goldstandards zur Folge. Sobald neues Geld in Umlauf kommt müsste die Zentralbank auch eine bestimmte Menge an Gold kaufen.
Das Ergebnis dieser Abstimmung wurde von den Märkten mit Spannung erwartet, da sie davon ausgingen dass bei positiven Ausgang der Goldpreis stark anziehen wird.

Ich habe in diesem Blog schon öfter über Sinn und Unsinn der Golddeckung einer Währung geschrieben. Meiner Ansicht nach ist Geld in erster Linie ein Tauschmittel und erst in zweiter Linie ein Wertaufbewahrungsmittel.  Die Deckung durch Gold macht jedoch eine Währung besonders zum Wertaufbewahrungsmittel und fördert deshalb die Geldhaltung. Gehortetes Geld ist dem Umlauf entzogen und wenn aufgrund mangelnder Goldreserven kein neues in Umlauf gebracht werden kann, schadet das der Tauschwirtschaft.

Die Schweizer haben das zum Glück genauso gesehen und sich – sogar mit grosser Mehrheit – gegen eine quasi-Golddeckung ihrer Währung entschieden.

Der Goldpreis reagierte auf das Ergebnis der Abstimmung kurzfristig mit starker Volatilität – zuerst ein starker Kurseinbruch, dann eine starke Erholung und liegt heute in etwa auf dem gleichen Niveau wie vor 2 Wochen.

So viel zu den Geschehnissen während meines Urlaubes. Ab sofort gibt es wieder regelmässig Berichte hier im Finance-blog.

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