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Der Branchen-Vergleich 2015 – USA und Europa

Welche Branchen haben im Börsejahr 2015 bisher am besten abgeschnitten? Wo sind die Unterschiede zwischen den USA und Europa. Diese Fragen werde ich heute versuchen zu beantworten.

Das Börsejahr 2015 war bisher ein sehr turbulentes: Nach einer Rally die zu neuen Höchstkursen im Frühsommer führte, kam die Maschinerie des Aktienmarktes weltweit ins stottern.

Doch waren wirklich alle Branchen gleichermaßen betroffen, oder gibt es den einen oder anderen Sektor, der weniger von den Turbulenzen beeinflusst war?

USA und Europa - alle Branchen im Jahresvergleich
USA und Europa – alle Branchen im Jahresvergleich

Außerdem werde ich heute analysieren, in welcher Branche sich die Gewinne heuer am besten entwickelt haben bzw. wo es Probleme gab.

Außerdem vergleiche ich die Bewertung der einzelnen Industrie-Sektoren der USA und Europa miteinander.

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Aktien der zwei größten Volkswirtschaften – langfristig betrachtet

Heute untersuche ich die Entwicklung der Kurse in Abhängigkeit von anderen Kennzahlen von Aktien aus den USA und China – den beiden weltweit größten Volkswirtschaften.  Die Entwicklung dieser beiden Aktienmärkte prägt die Stimmung auf der ganzen Welt – wie in den letzten Wochen deutlich zu erkennen war.
Jetzt stehen wir – wie so oft – vor der Frage, ob die Kurstubulenzen der letzten Wochen nur eine gesunde Korrektur darstellten, oder ob das Platzen einer Blase droht und damit ein Crash.
Ich werde heute zwar nicht auf alle derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen eingehen – das habe ich auch bereits in anderen Artikeln abgehandelt, sondern ich konzentriere mich darauf zu analysieren wie die Aktienmärkte in den USA und in China derzeit im historischen Vergleich bewertet sind, beziehungsweise wie die Bewertungen vor den letzten schlimmen Crashes (im Jahr 2000 und 2008 im Vergleich zu heute waren)

USA und China - die beiden größten Volkswirtschaften der Welt
USA und China – die beiden größten Volkswirtschaften der Welt

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Staaten unter die Lupe genommen

Heute unternehme ich den Versuch, Staaten fundamental zu untersuchen: Staatsanleihen sind immerhin nach wie vor die beliebteste Anlageklasse. Der Markt für Anleihen ist in etwa doppelt so groß wie der für Aktien – was bedeutet, dass die gesamte Marktkapitalisierung (also der Marktwert aller börsennotierter Unternehmen weltweit) etwa nur halb so groß ist wie die Summe aller Anleihen die im Umlauf sind.

Der Großteil der Anleihen wird von Staaten oder öffentlichen Einrichtungen herausgegeben. Ein Grund diese Institutionen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Über 160 Staaten gibt es auf unserer Erde
Über 160 Staaten gibt es auf unserer Erde

Die fundamentale Analyse eines Unternehmens ist im Vergleich dazu relativ einfach – umso verwunderlicher, dass sich die meisten Anleger – ohne eigene Analyse – auf die Urteile von Rating-Agenturen verlassen. Das “Rating” ist bei Anleihen tatsächlich die wichtigste Kennzahl die über den Wert (und damit auch über die Rendite) bestimmt.Was genau die Rating-Agenturen bei ihrer Analyse machen weis wohl niemand genau – ich konnte jedenfalls keine detaillierten Analysen finden, weder im Internet noch auf Bloomberg. Meistens heißt es einfach nur “dieser Staat wurde von S&P herabgestuft, aufgrund schlechter Wirtschaftsprognosen oder hoher Arbeitslosenzahlen etc.” – keine Details.

Ich unternehme heute den Versuch, einige wichtige Staaten fundamental zu analysieren und miteinander zu vergleichen.

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Euro-Aktien auf Höhenflug – die Realität dahinter

An den Euro-Börsen herrscht Party-Stimmung – aber sind die Gewinne “echt”?

Europas Börsen haben in den letzten Tagen eine beachtliche Rally hingelegt. Der Euro ebenfalls – aber leider nach unten.  So hat der Stoxx europe 600 Index ein neues Allzeit-hoch erreicht und seinen Höchststand von 2007 übertroffen. Gleichzeitig hat der Euro gegenüber dem US-Dollar (1,060) bzw. dem Schweizer Franken (1,037) beinahe neue Tiefststände erreicht.

Wie haben Euro-Aktien heuer im Vergleich zur US-Aktien abgeschnitten?

Auf den ersten Blick hat sich Europa im Jahr 2015 grandios von Amerika abgehoben: Der breite Stoxx Europe 600 Index konnte bisher um sagenhafte 16,52% zulegen, während das amerikanische Pendant, der S&P 500-Index nur einen lächerlichen Gewinn von 2,05% verzeichnen konnte.

Leider wird – gerade beim Vergleich der Aktien-Performance verschiedener Länder – oft mit vielen Maßstäben gemessen. Ich habe das hier schon öfters thematisiert: Man darf nie vergessen, dass unterschiedliche Länder auch unterschiedliche Währungen haben, welche immer als Maßstab für die Entwicklung von Aktienkursen hergenommen werden.

Da die Währungskurse – im Unterschied zu anderen verschiedenen Maßen wie z.B. Fuß und Meter – ebenfalls schwanken muss man sie bei einem fairen Vergleich ebenfalls berücksichtigen.

Der faire Vergleich

EUR/USD S&P 500 S&P 500 in EUR Stoxx Europe 600
seit 1.1.2014 -22,97% 13,69% 47,58% 25,79%
seit 1.1.2015 (YTD) -12,41% 2,06% 16,52% 20,55%

In der Tabelle habe ich die Performance von USA (S&P500) und Europa (Stoxx Europe 600) gegenübergestellt: Den amerikanischen Index habe ich einmal in US-Dollar und einmal in Euro dargestellt um ihn direkt mit dem europäischen Index vergleichen zu können.

Seit Anfang 2014 konnte der Stoxx Europe 600 zwar um fast 26% zulegen, während der S&P 500 nur um 13,7% gestiegen ist. Das schaut nach beinahe doppelt so guter Entwicklung für Europa aus. Der Euro hat leider in der selben Zeit aber um fast 23% gegenüber dem Dollar verloren, was einen Gewinn von 47,58% bei Investition in den S&P 500 bedeutete aber nur 26% beim Stoxx Europe 600 – aus Sicht eines europäischen Investors in Euro.

Aber egal wie man das Blatt dreht und wendet. Auch ein Amerikaner hat mit “seinen” Aktien mehr verdient, da er ja bei Investition in Europa auch den Kursverfall des Euro gegenüber seinem Dollar hinnehmen musste.

 Der Vergleich als Chart

S&P 500 und Stoxx Europe 600 seit Anfang des Jahres
S&P 500 und Stoxx Europe 600 seit Anfang des Jahres

Im Chart das die Entwicklung auch deutlich: Während der S&P 500 in US-Dollar nur dahin dümpelt hat er in Euro ebenfalls eine schöne Rally hingelegt. Dennoch liegt Europa 2015 bisher vorne – aber eben nicht so stark wie beim ersten Anschein.

Die Hintergründe dieser Entwicklung

Aus den steigenden Aktienkursen in Europa lese ich persönlich eine große Unsicherheit der Investoren in Bezug auf die Zukunft des Euro. Es ist eine klassische Flucht in Sachwerte beziehungsweise in Investitionen von denen man sich noch Rendite erwarten kann. Staatsanleihen und andere fix-verzinsliche Investitionen sind in Euro absolut uninteressant geworden. Hier kann man sich meistens nur noch negative Renditen erwarten.
Gleichzeitig versucht die EZB mit aller Macht mehr Geld in Umlauf zu bringen um die Inflation wieder anzuheizen und die Leute dazu zu bringen mehr zu investieren und zu konsumieren. Durch die Rekord-Käufe von Staatsanleihen seit einigen Wochen pumpt die EZB einerseits noch mehr Geld in den Umlauf (das leider vor allem die Staaten bekommen und nicht die Unternehmer) und drückt andererseits die Renditen die man bei Investition in “sichere” Staatsanleihen erhält.

Es ist also nur logisch, dass andere Asset-Klassen wie eben auch Aktien davon profitieren.

Ein weiterer Grund für die Entwicklung ist natürlich, dass an den Börsen immer die Zukunft gehandelt wird. Die Erwartung des Marktes ist also groß, dass die Maßnahmen der EZB wirken und die europäische Wirtschaft schneller wachsen wird als z.B. die in den USA. Diese Erwartungen werden bereits heute in die Aktien eingepreist. Immerhin hätte Europa gegenüber der USA aufhol- Potential wie man im Vergleich der beiden Indices seit 1.1.2014 sieht. Hier liegt die USA noch deutlich vorne.

Vorsicht ist ab dem Moment geboten, wenn tatsächlich eine Erholung einsetzt und die EZB ihre unterstützenden Maßnahmen zurückfährt. Genau das sehen wir gerade in den USA: Die FED denkt bereits über Zinserhöhungen nach und die Aktienkurse leiden darunter.

Wie gesagt: Wichtig ist, an den Börsen wird die Zukunft gehandelt.

Derzeit geht es den USA wirtschaftlich bedeutend besser als Europa. Alleine die Erwartung, dass sich die Lage bei uns ebenfalls verbessern wird treibt die Kurse im Euro-Raum nach oben.

Gibt es bereits eine Übertreibung an den Aktienmärkten?

Vergleicht man die Renditen die man auf Staatsanleihen oder andere festverzinsliche Investments bekommt mit dem Dividendenrenditen oder KGVs von Aktien so sind Aktien derzeit noch immer extrem attraktiv, weil sie wesentlich höhere Erträge versprechen.

Das Problem ist nur, dass es in den letzten Jahrhunderten so gut wie noch nie eine derart lange Phase mit derart niedrigen Zinsen gab. Deshalb spreche ich immer wieder von einer Staatsanleihen-Blase. Steigen die Zinsen wieder auf ein “normales” Niveau, was ich persönlich bei einen Leitzinssatz von etwa 4% sehe, so sind einige Aktien bereits heute zu teuer. Die erwarteten Erträge von Aktien sollten immer höher sein als die von “sichereren” festverzinslichen Investments. KGVs über 20 sehe ich deshalb als problematisch an.
So weit sind wir derzeit zwar noch nicht, aber viel Luft nach oben ist nicht mehr.

Dennoch sind auch aus meiner Sicht derzeit noch Aktien die beste Wahl, auch wenn Vorsicht geboten ist und man genau schauen muß, was man kauft.

 

 

Europa gegen USA – Was sind die Unterschiede?

Heute geht es um eine Frage, die mich schon sehr lange beschäftigt: Was unterscheidet Europa wirtschaftlich von den USA? Und was sind die Faktoren die uns Europäer von den Amerikanern unterscheidet?
Ein gutes Beispiel für die wirtschaftliche Entwicklung dieser beiden Regionen bzw. den Unterschied mit Umständen umzugehen ist die letzte Finanzkrise.

Die letzte große Krise

Wir alle wissen, dass die Ursache des letzten grossen Börsen-Crashs Ende 2008 von den USA ausgegangen ist: Es wurden einfach zu viele Kredite für  Wohnimmobilien vergeben, so genannte “subprime” Kredite, welche man zuletzt bereits ohne Einkommen (also ohne geregelte Arbeit) und ohne sonstige Vermögenswerte bekam. Diese Kredite wurden deshalb auch “Nina-credits” genannt: “No-Income, No Asset”.
Die schlimmsten Häuser wurden für Leute finanziert, die keinerlei Einkommen hatten, alleine in der Erwartung, dass der Wert der Immobilie immer steigen wird. Es mussten keinerlei Rückzahlungen auf den Kredit geleistet werden, und wenn die Immobilie laut Preisspiegel an Wert gewann, konnte man sogar seine Kreditlinie ausweiten und für das neu erhaltene Geld munter konsumieren, denn die Banken waren sich sicher: Immobilien sind immer im Wert gestiegen und das wird auch immer so bleiben. So lange der Wert der Imobillien tatsächlich gestiegen ist, war das ein lukratives Geschäft für die Banken. Sie bekamen zwar keinerlei Zahlungen von ihren Subprime-Kunden, aber sie wussten, dass die Sicherheiten (die Häuser) immer mehr an Wert gewannen, und zwar mehr als die Zinszahlungen+Tilgung für den Kredit ausmachen.

Irgendwann Anfang 2007 erkannten dann die ersten, dass das nicht ewig so gehen wird. Die Häuserpreise stiegen plötzlich nichtmehr im ausreichenden Masse und die ersten Banken mussten ihre Subprime-Kunden dazu zwingen ihre Häuser zu verkaufen um die Kredite zurückzahlen zu können. Die Konsequenz war natürlich, dass die Häuserpreise schneller fielen und immer mehr Häuser auf den Markt kamen von Kreditkunden die ihren Kredit nicht mehr bedienen konnten.

Der Höhepunkt waren dann Abschreibungen in exorbitanter Höhe, da die Banken erkennen mussten, dass sie viel zu viele Kredite vergeben hatten die niemals zurückgezahlt werden konnten, und die Sicherheiten (die Häuser) verloren massiv an Wert. Bankenpleiten waren die Folge. Die schlimmste war die von Lehman Brothers.

Doch wie stehen wir heute da? Wie ist die USA mit der Krise fertig geworden und wie Europa? (Welches eigentlich nur peripher betroffen sein sollte)

Die Situation heute

Die USA scheinen diese Krise bereits verdaut zu haben, bei uns in Europa war die Folge eine weitere große Krise von (drohenden) Staatspleiten (wie z.B. Griechenland, Irland, Spanien, Portugal, Italien) von der wir uns bis heute nicht erholt haben.

Nachdem in den USA mittlerweile das Wirtschaftswachstum wieder schön angesprungen ist, kämpfen wir in Europa mit Rezessionsängsten. In den USA wurden z.B. letzt Woche bereits Stützungsmaßnahmen wie quantitative easing beendet, die in Europa jetzt erst angedacht werden.

Wie kann es das geben?

Wieso kann sich der Verursacher der Krise (die USA) schneller erholen als Europa, welches eigentlich gar nichts  dafür kann was in Übersee passiert ist?
Dazu muß man zuerst einmal verstehen wieso überhaupt Europa in eine Krise schlittern konnte, die von den USA (bzw. von deren Banken) verursacht wurde.
Die Wahrheit ist:

Die Krise wurde nicht nur von den USA verursacht.

Die amerikanischen Banken, die leichtfertig Kredite an Hausbesitzer vergeben hatten, die es sich eigentlich nicht leisten konnten, haben diese Kredite an europäische Banken weiterverkauft. Diese waren sehr gierig darauf, da diese Kredite natürlich höhere Zinsen als herkömmliche Kredite brachten. Deshalb sind – wir wir auch wissen – auch viele europäische Banken in Schwierigkeiten gekommen und mussten hohe Abschreibungen tätigen. Eigentlich jede namhafte Bank war mit dabei. Da man unbedingt bei dem lukrativen subprime-Roulette mitspielen musste, haben auch (fast) alle europäischen Banken ordentlich Federn lassen müssen.

Wieso hat sich die USA schneller erholt?

Hier sind wir wohl  beim Kern des Themas: Der Mentalität. In Amerika werden Fehler als Teile der Lernkurve gesehen, bei uns in Europa werden sie verurteilt. Die USA haben deshalb sehr schnell auf die neuen Gegebenheiten reagiert und die FED hat z.B. extrem schnell die Zinsen gesenkt und mit Stützungskäufen von Anleihen (“quantitative easing”) begonnen. In Europa war man zuerst paralysiert, die EZB hat sogar Anfang Oktober 2008 (nach der Lehman-Pleite) noch einmal den Leitzins erhöht(!).
Die amerikanische Mentalität erlaubt Fehler, dort ist z.B. ein Konkurs völlig normal und viele erfolgreiche Geschäftsleute hatten vorher mehrere Pleiten hinter sich. Bei uns ist man gleich “verurteilt”, wenn man einmal eine Firma in den Konkurs gebracht hat.

Die Geldpolitik der Zentralbanken

Dieser Mentalitätsunterschied äußert sich beispielsweise in der Geldpolitik der Zentralbanken FED (Dollar) und EZB (Euro): Wo die Fed als oberstes Ziel eine florierende Wirtschaft hat, und die Geldmenge, Zinsen etc. nach diesem Gesichtspunkt steuert, so liegt der Fokus bei der EZB auf einer stabilen Währung, also wenig Inflation.
Das ist auch der Grund, wieso die EZB selbst im Jahr 2008 nach Ausbruch der Krise die Zinsen noch erhöht hatte – die Preise sind damals einfach sehr stark angestiegen, besonders die Preise für Rohstoffe wie z.B. Rohöl.
Die FED hingegen erhöht die Zinsen erst dann, wenn ein stabiles Wirtschaftswachstum zu erkennen ist.

Um die wirtschaftliche Entwicklung zwischen Europa und er USA zu vergleichen habe ich noch ein paar Charts erstellt:

Der BIP-Zuwachs Europa und USA im Vergleich:

BIP-Zuwachs EUR/USA im Vergleich
BIP-Zuwachs EUR/USA im Vergleich

Der Chart zeigt den Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes – das ist die Summe aller Produkte die ein Land im Jahr produziert und verkauft – (inflationsbereinigt) seit 1996 in den USA und Europa.
Man erkennt, dass die Ausschläge in Europa intensiver sind als in den USA, und besonders, dass in den letzten Jahren die USA wieder zu einem gesunden Wachstum gefunden hat und Europa sogar noch eine Rezession (2012/13) durchmachen musste, die die USA gar nicht zu spüren hatte. Außerdem droht Europa derzeit abermals in eine Rezession zu schlittern.

Das BIP in absoluten Zahlen:

Das BIP in USA und Europa seit 1996
Das BIP in USA und Europa seit 1996

Noch deutlicher wird das Bild, wenn man das Bruttoinlandsprodukt seit 1996 in absoluten Zahlen (auch die sind inflationsbereinigt) betrachtet: Sind die Kurven beim BIP-Zuwachs noch relativ deckungsgleich so ist hier zu erkennen, dass die USA uns in den letzten 20 Jahren deutlich abhängen konnte: Der BIP-Zuwachs insgesamt war fast doppelt so hoch wie in Europa.

Das finde ich schon beachtlich, und es sollte uns zu denken geben!

Die USA als weltweiter Innovationsführer

Allen Unkenrufen zum Trotz – und es gibt ja viele die den Niedergang der Supermacht-USA prognostizieren – sehe ich wirtschaftlich noch immer einen großen Vorsprung bei den USA: Sie bringen seit mittlerweile über 100 Jahren alle nennenswerten Innovationen hervor:

Übergeben wir einmal, welches die letzte grosse europäische Erfindung war. Wahrscheinlich die Dampfmaschine und die Eisenbahn und ein bisschen noch das Automobil. (Die Massenproduktion dafür kam ja bereits von Henry Ford aus den USA). Und seither?

– Die Nutzung (elektrisches Licht) und Übertragung des elektrischen Stromes (Edison, Westinghouse)
– Telefon (Graham Bell)
– Radio (Marconi)
– Fernsehen (Farnsworth)
– Personal Computer (Apple, Commodore, IBM, Microsoft)
– Internet (ARPA), sowie die komplette Netzwerktechnik (Cisco)
– Mobiltelefonie (Motorola)
– die wichtigsten Innovationen im Internet (Google,. Facebook, Amazon, Ebay, etc)
– Smartphones und Tablets  (Apple)
– Elektromobilität (Tesla)

Alles Innovationen die aus den USA kommen. Ich überlege schon lange, welche grundlegenden Erfindungen, die unser Leben im letzten Jahrhundert so stark wie die erwähnten Erfindungen verändert haben oder verändern könnten aus Europa kamen. Mir fallen leider keine ein…

Die Mentalität in den USA – “trial and error” , also auch Fehlversuche zu verzeihen, bringt eine ungeheure Innovationskraft.
Die Wirtschaft wird immer von Menschen gemacht. Ihre Motivation und ihr Wille etwas zu bewegen, bewegt auch die Wirtschaft!

Was bremst Europa aus?

Ich glaube wir blockieren uns durch zu grosses Sicherheitsdenken und Angst. Wofür benötigen wir unbedingt Basel3?  Das sind sehr strenge Richtlinien für Banken nach welchen Kriterien sie Kredite vergeben dürfen. Dadurch wird es Kleinunternehmen fast unmöglich gemacht an Geld zu kommen und Ideen (also mögliche Innovationen) werden gleich im Keim erstickt.
Basel3 blockiert für Jungunternehmer komplett den Geldhahn auf Fremdkapitalbasis. Aber auch an Eigenkapital kommt man in Europa nicht leicht. Es gibt wesentlich weniger Risikokapitalgeber (venture-kapital) als in den USA und an einen Börsengang braucht man in Europa gar nicht zu denken, denn Aktien sind hierzulande sowieso böse. Selbst wenn man hier eine gute Idee hat, kann man sie nur realisieren wenn man damit in die USA geht. Traurig aber wahr ;-(

Dazu kommen natürlich noch Mentalitätsunterschiede innerhalb Europas. Alleine schon die Sprachbarriere ist hier ein großes Problem.

Fazit

Totgesagte leben länger. Von vielen Seiten wird schon länger der Untergang der “Supermacht” USA vorher gesagt und z.B. der Aufstieg von neuen Mächten wie China prognostiziert.
Meiner Ansicht nach ist China ein Super-Produzent aber es fehlt auch dort an Innovationsgeist. Welche wichtigen Erfindungen kamen in den letzten Jahren aus China? Man ist dort perfekt im Kopieren von Ideen, allerdings bin ich der Meinung, dass für den tatsächlichen Aufstieg zur wirtschaftlichen Supermacht die eigenen Ideen fehlen.
In den USA hingegen entstehen nach wie vor neue Innovationen. Unternehmen wie Apple, Qualcomm, Intel oder auch Facebook machen es vor.
So stark wie diesmal war noch nie zu sehen, dass die amerikanische Wirtschaft mit der europäischen auseinander läuft. Die eine in die Erholung und die andere möglicherweise in die nächste Rezession.

Ich bin deshalb auch sehr zuversichtlich, was die Entwicklung des Dollar-Kurses in der nächsten Zukunft angeht. Mit einem Anstieg des USD-Kurses gegen die wichtigsten Währungen geht natürlich ein weiterer Verfall des Goldpreises sowie der Preise für andere Rohstoffe wie Rohöl, etc.

Die Entwicklung der Aktien-Indices im Vergleich

Eurostoxx 50 und S&P 500 Index seit 1996
Eurostoxx 50 und S&P 500 Index seit 1996

Nicht ganz so deutlich zu sehen ist die Entwicklung bei den Aktien. Aber besonders seit dem letzten grossen Crash Ende 2008 haben sich die Aktien in den USA (S&P 500) wesentlich besser entwickelt als die europäischen (Eurostoxx). Insgesamt zeigten die europäischen eine wesentlich höhere Volatilität. Die Ausschläge waren in der Vergangenheit viel größer als in Amerika.

Gerade in Boom-Phasen war die Erwartung des Marktes an Europa sehr groß und der Anstieg der Kurse deshalb intensiver als in den USA. Da der Eurostoxx leider meiner Meinung nach nicht breit genug gestreut ist für so ein vielfältiges Europa (es sind nur 50 Werte enthalten), kann man die Bewertung der beiden Indices schwer vergleichen.

Es ist aber im Chart auch gut zu sehen, dass der S&P 500 Index immer nach einer Krise neue Hochs erklimmen konnte, der Eurostoxx hingegen konnte nie ganz bis zum letzten Höhepunkt steigen.