In den letzten Tagen hat sich um die Griechenland-Krise eine Art Patt-Situation herausgebildet, die wohl mindestens bis Sonntag anhalten wird. Da soll das griechische Volk darüber abstimmen ob es die Auflagen der Euro-Staaten annimmt oder nicht.
Mittlerweile hat Griechenland eine Zahlung an den internationalen Währungsfonds (IWF) welche am 30.6. fällig gewesen wäre, nicht geleistet. Ohne weitere Hilfsgelder ist eine baldige Pleite Griechenlands nicht mehr abzuwenden.
Im Land selbst herrscht mittlerweile Anarchie. Nachdem in den letzten Wochen massiv Gelder von griechischen Banken abgezogen wurden haben alle Banken haben seit Montag geschlossen und an Bankomaten gibt es auch so gut wie kein Bargeld mehr (die Abhebungen sind sowieso auf wenige EUR pro Tag limitiert, aber viele Bankomaten sind sowieso bereits leer) Kreditkarten und Bankomatkarten werden aber vielerorts nicht mehr akzeptiert, sodass man auf Bargeld angewiesen ist.
Warum lässt die europäische Union zu, dass Griechenland droht zu einem “dritte Welt” Land zu werden?
Im heutigen Artikel werde ich meine Gedanken und meine Meinung zu diesem Thema darlegen.
Kursanstiege wie sie seit 2012 nicht mehr an einem Tag gesehen wurden, brachte der heutige Tag besonders an Europas Börsen:
Der Eurostoxx 50 Index konnte um 4,1% zulegen, der deutsche DAX um 3,81% und der ATX um 3,02%.
Die eindeutige Ursache für diese starke Ein-Tages-Rally war die Annäherung Griechenlandes an die EU in Sachen Schuldenpolitik. Griechenland machte neue Zugeständnisse an die europäischen Gläubiger-Staaten in Bezug auf die Finanzierung der Rückzahlung seiner Schulden.
Dazu gehören unter anderen empfindliche Steuererhöhungen auf die Mehrwertsteuer.
Doch sie Geschichte ist damit noch nicht gegessen und ein heutiges Gipfeltreffen zwischen den wichtigsten Finanzministern der EU kam zu keinem Ergebnis – es bleibt weiter spannend…
Die Angst vor einem “Grexit” -ist derzeit so groß wie noch nie. Grexit steht für “Greek-Exit” also einem Ausstieg Griechenlands aus dem Euro-System.
Nachdem der griechische Ministerpräsident am Wochenende die Verhandlungen über eine Fortführung der europäischen Hilfspakete einfach abgebrochen hatte und diese Pakete zu einem großen Teil Ende Juni auslaufen, steht Griechenland jetzt vor der Pleite.
Was wären die Konsequenzen einer Pleite Griechenlandes und dem Ausstieg aus dem Euro-System?
Hätte man diese Katastrophe abwenden können?
Wie hat sich Griechenland im Vergleich zu anderen Staaten entwickelt?
Im letzten Artikel habe ich mich mit griechischen Aktien – und der Frage, ob diese jetzt günstig zu haben sind – beschäftigt.
Dabei sind einige Titel in den Fokus gerückt. Einen davon möchte ich heute näher beleuchten bzw. mit internationalen Mitbewerbern vergleichen.
Das griechische Unternehmen JUMBO SA im Vergleich zu seiner Peer-Group
Es haben sich bei meinem letzten Artikel 5 griechische Unternehmen als interessant herauskristallisiert. Eines davon werde ich heute genauer unter die Lupe nehmen: Die Jumbo SA
Dieses Unternehmen produziert und vertreibt besonders Baby- und Kinderspielzeug, aber auch Schreibwaren, Dekorationsartikel, Saisonartikel, etc. Dabei ist es besonders in Griechenland und anderen südosteuropäischen Ländern tätig.
Ich habe versucht vergleichbare Unternehmen aus Europa und Amerika zu finden. Natürlich gibt es kein Unternehmen, welches direkt im Mitbewerb zu Jumbo steht und das gleiche Produktsortiment anbietet.
Die Vergleichskandidaten:
Zuerst einmal habe ich gleich ein anderes griechisches Unternehmen mit in der Vergleich aufgenommen: Die FF-Group, welche sich darauf spezialisiert hat Schmuck und ähnliches in Duty-Free Shops in Asien, Griechenland und dem restlichen Europa zu vertreiben.
Von der Spielzeugschiene her habe ich mich entschieden die amerkanischen Unternehmen Mattel und Hasbro in den Vergleich aufzunehmen – die hatten wir hier ja schon einmal 😉
Bezüglich Schreibwaren und Drucksorten habe ich das amerikanische Unternehmen Deluxe Corp sowie die britische WH Smith PLC mit in den Vergleich aufgenommen.
Damit auch ein deutsches Unternehmen an Board ist, habe ich mich für Hornbach entschieden. Als Baumarkt ist man zwar auch in ganz anderen Bereichen tätig, doch Jumbo bietet ebenfalls einiges an Gartendekoration, saisonaler Dekoration und sogar Gartenmöbel an.
Prinzipiell sind all diese Unternehmen im Bereich der Konsumgüter tätig – also Güter die man im täglichen Leben nicht unbedingt benötigt wie z.B. Lebensmittel oder Putzmittel, sich aber gerne gönnt.
Umsatz:
Umsatz
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Zuwachs p.a.
Rang
JUMBO SA
188,67
229,30
281,31
342,68
403,95
467,81
487,33
489,97
494,29
502,18
11,49%
2
FF GROUP
234,80
261,45
300,05
414,12
617,11
992,50
989,60
1.021,42
1.110,03
934,23
15,20%
1
MATTEL INC
5.102,79
5.179,02
5.650,16
5.970,09
5.918,00
5.430,85
5.856,20
6.266,04
6.420,88
6.484,89
2,70%
5
HASBRO INC
2.997,51
3.087,63
3.151,48
3.837,56
4.021,52
4.067,95
4.002,16
4.285,59
4.088,98
4.082,16
3,49%
4
HORNBACH BAUMARKT AG
1.923,04
2.094,39
2.234,22
2.391,74
2.469,38
2.598,99
2.686,50
2.836,11
3.001,05
3.019,96
5,14%
3
DELUXE CORP
1.567,02
1.716,29
1.639,65
1.588,89
1.468,66
1.344,20
1.402,24
1.417,60
1.514,92
1.584,82
0,13%
6
WH SMITH PLC
n/a
n/a
1.340,00
1.299,00
1.352,00
1.340,00
1.312,00
1.273,00
1.243,00
1.186,00
-1,35%
7
Beim Umsatzzuwachs haben interessanterweise die beiden Griechen die Nase vorn. Trotz Krise konnten sie ihren Umsatz in den letzten 10 Jahren besser steigern als die Mitbewerber aus dem restlichen Europa und der USA. Selbst die Jahre seit der Finanzkrise 2008 schauen ganz passabel aus.
Umsatzrendite:
Umsatzrendite
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Rang
JUMBO SA
13,04%
14,30%
17,57%
19,82%
20,43%
20,47%
16,26%
19,31%
19,69%
14,73%
2
FF GROUP
n/a
14,48%
14,34%
8,12%
6,99%
11,43%
8,42%
8,76%
8,43%
36,89%
1
MATTEL INC
11,22%
8,05%
10,49%
10,05%
6,41%
9,74%
11,69%
12,26%
12,09%
13,94%
3
HASBRO INC
6,54%
6,87%
7,30%
8,68%
7,63%
9,22%
9,94%
8,99%
8,22%
7,01%
5
HORNBACH BAUMARKT AG
1,46%
2,07%
1,12%
2,54%
1,89%
3,65%
2,54%
2,67%
2,58%
1,73%
7
DELUXE CORP
12,63%
9,18%
6,16%
9,03%
6,92%
7,39%
10,88%
10,20%
11,25%
11,78%
4
WH SMITH PLC
n/a
n/a
2,39%
4,62%
4,36%
4,70%
5,26%
5,73%
6,44%
6,83%
6
Auch bei der Umsatzrendite können sich die beiden Griechen sehen lassen, wobei man sagen muss, dass die FF-Group im Jahr 2013 nur deshalb so einen hohen Gewinn – und dadurch auch eine gute Umsatzrendite – erzielen konnte, da sie ein großes Geschäftsfeld veräußert hat. Die Zahlen sind hier als ein wenig verfälscht. Das wird sich auch bei den nächsten Analyse-Tabellen zeigen.
Jumbo hat aber – ohne außerordentliche Gewinn-Ereignisse – eine recht stabile und sehr gute Umsatzrendite.
Insgesamt muss man zur Umsatzrendite sagen, dass sich die Unternehmen zu sehr unterscheiden, als dass man sie hier wirklich gut vergleichen kann. Man sieht z.B. bei Hornbach extrem niedrige Umsatzrenditen, was bei einem Baumarkt-Diskonter kein Wunder ist.
Gewinn:
Nettogewinn
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
JUMBO SA
24,61
32,79
49,44
67,91
82,51
95,74
79,24
94,60
97,30
73,96
108,20
120,90
FF GROUP
42,82
37,87
43,01
33,63
43,11
113,43
83,28
89,52
93,63
344,63
137,20
164,10
MATTEL INC
572,72
417,02
592,93
599,99
379,64
528,70
684,86
768,51
776,46
903,94
552,36
584,20
HASBRO INC
195,98
212,08
230,06
333,00
306,77
374,93
397,75
385,37
336,00
286,20
429,40
499,50
HORNBACH BAUMARKT AG
27,99
43,31
24,95
60,66
46,61
94,88
68,25
75,67
77,38
52,30
80,00
93,70
DELUXE CORP
197,99
157,52
100,95
143,51
101,63
99,37
152,62
144,60
170,49
186,65
222,25
235,25
WH SMITH PLC
n/a
n/a
32,00
60,00
59,00
63,00
69,00
73,00
80,00
81,00
98,29
104,00
GewinnVeränderung
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2004-2014
Rang
JUMBO SA
33,24%
50,79%
37,36%
21,50%
16,03%
-17,23%
19,39%
2,85%
-23,99%
46,29%
15,96%
1
FF GROUP
-11,56%
13,58%
-21,81%
28,17%
163,14%
-26,58%
7,49%
4,59%
268,10%
-60,19%
12,35%
3
MATTEL INC
-27,19%
42,18%
1,19%
-36,73%
39,27%
29,54%
12,21%
1,04%
16,42%
-38,89%
-0,36%
7
HASBRO INC
8,21%
8,48%
44,75%
-7,88%
22,22%
6,09%
-3,11%
-12,81%
-14,82%
50,04%
8,16%
5
HORNBACH BAUMARKT AG
54,72%
-42,39%
143,14%
-23,15%
103,55%
-28,07%
10,86%
2,26%
-32,41%
52,97%
11,07%
4
DELUXE CORP
-20,44%
-35,91%
42,16%
-29,18%
-2,23%
53,60%
-5,26%
17,91%
9,48%
19,07%
3,90%
6
WH SMITH PLC
n/a
n/a
87,50%
-1,67%
6,78%
9,52%
5,80%
9,59%
1,25%
21,34%
15,06%
2
Auch beim Gewinnwachstum kann Jumbo den ersten Platz einnehmen. Die griechische FF-Group immerhin den dritten Platz. Bisher schlägt sich Griechenland also besser als erwartet.
Entwicklung des Eigenkapitals pro Aktie:
EK /Aktie
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Zuwachs p.a.
Rang
JUMBO SA
0,66
0,87
1,33
1,75
2,25
2,81
3,33
3,85
4,36
4,70
24,41%
2
FF GROUP
5,70
5,30
5,61
6,03
5,81
16,22
20,08
10,78
12,03
17,33
13,14%
3
MATTEL INC
5,74
5,41
6,33
6,38
5,91
6,99
7,53
7,75
8,96
9,58
5,85%
5
HASBRO INC
9,25
9,69
9,57
9,54
9,99
11,63
11,76
11,02
11,69
12,84
3,71%
6
HORNBACH BAUMARKT AG
12,10
13,20
13,66
15,18
16,44
18,78
20,58
22,95
24,90
25,88
8,81%
4
DELUXE CORP
-3,55
-1,62
-1,27
0,79
1,04
2,29
4,41
5,96
8,55
10,93
45,49%
1
WH SMITH PLC
n/a
n/a
0,92
1,24
1,03
1,20
1,23
1,12
0,73
0,83
-1,26%
7
Diese für den Aktionär auch nicht ganz unwichtige Kennzahl konnte die amerikanische Deluxe Corp am besten optimieren. Das geschah vor allem durch geschicktes Fremdkapitalmanagement. Solange die Gesamtkapitalrendite höher ist als die Fremdkapitalzinsen profitiert ein Unternehmen von einer geringeren Eigenkapitalquote. Deluxe Corp hat im Vergleich zu den anderen Unternehmen eine sehr geringe Eigenkapitalquote – was natürlich auch ein zusätzliches Risiko bedeutet wenn die Fremdkapitalzinsen steigen oder die Gesamtkapitalrendite sinkt.
Gesamtkapitalrendite:
GK-Rendite
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Rang
JUMBO SA
13,12%
13,72%
16,04%
17,10%
17,04%
15,58%
11,67%
12,66%
12,06%
8,94%
5
FF GROUP
20,36%
18,18%
15,39%
6,53%
9,93%
10,60%
9,83%
9,22%
8,50%
43,69%
1
MATTEL INC
13,68%
11,29%
13,58%
13,96%
9,87%
12,56%
13,84%
14,88%
13,26%
15,26%
3
HASBRO INC
7,03%
7,35%
8,32%
11,36%
11,17%
11,20%
11,72%
11,48%
9,88%
8,85%
6
HORNBACH BAUMARKT AG
4,20%
5,33%
4,38%
6,88%
5,51%
8,48%
6,40%
6,31%
6,30%
4,91%
7
DELUXE CORP
15,40%
15,02%
12,44%
16,42%
12,47%
12,02%
15,04%
13,85%
15,39%
14,33%
4
WH SMITH PLC
n/a
n/a
8,17%
12,77%
12,70%
13,16%
13,65%
15,51%
16,77%
18,36%
2
Bei der Wertung dieser sehr wichtigen Profitabilitätskennzahl schneidet Jumbo nicht so gut ab. Das zweite griechische Unternehmen belegt Platz 1, aber auch nur wegen der ausserordentlichen Gewinne 2013. Ich habe für die Wertung nur das jeweils letzte Jahr herangezogen. Bei der Gesamtwertung muss man das aber im Hinterkopf behalten.
Jumbo hatte in den letzten 10 Jahren fast immer über 10% Gesamtkapitalrendite – was an sich sehr gut ist. 2013 war ein kleiner Einbruch und für 2014 liegen noch keine Zahlen vor – nur Schätzungen.
Den wahren Platz 1 hat sich hier wohl WH Smith verdient. Seit 2008 stabil über 10% und jedes Jahr eine Steigerung.
Cashflow:
Free Cashflow
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014 (lt12M)
Zuwachs p.a.
Rang
JUMBO SA
n/a
38,04
2,52
24,64
3,97
37,91
38,38
35,83
45,94
30,91
101,82
11,56%
1
FF GROUP
n/a
28,65
n/a
40,66
8,65
26,14
6,75
-22,90
5,79
-7,12
-7,12
-185,68%
7
MATTEL INC
426,78
329,55
742,50
413,90
237,53
824,55
391,32
473,78
1.056,60
446,37
629,84
3,97%
2
HASBRO INC
279,27
426,04
238,54
510,26
476,04
161,49
255,38
296,67
422,71
289,10
341,02
2,02%
4
HORNBACH BAUMARKT AG
-18,57
53,06
-117,38
116,02
-35,53
50,32
93,24
92,40
10,77
-18,44
35,02
-4,51%
6
DELUXE CORP
268,43
118,47
198,04
212,39
167,62
162,17
168,68
199,86
208,88
224,04
239,31
-1,14%
3
WH SMITH PLC
n/a
n/a
48,00
60,00
72,00
90,00
81,00
82,00
77,00
87,00
49,00
0,26%
5
Der Free-Cashflow stellt ebenfalls eine wichtige Kennzahl dar, da er zeigt wie viel Geld einem Unternehmen tatsächlich zufließt, bereinigt um Auf- und Abwertungseffekte und zahlungsunwirksame Erträge-
Hier kann die griechische Jumbo wieder den ersten Platz belegen: Stabile positive Cashflows und ein gutes Wachstum.
Gesamtwertung:
Gesamtranking
Umsatz
Umsatzrendite
Gewinn
GK-Rendite
EK/Aktie
Cashflow
Durchschn.
Rang
JUMBO SA
2
2
1
5
2
1
2,17
1
FF GROUP
1
1
3
1
3
7
2,67
2
MATTEL INC
5
3
7
3
5
2
4,17
4
HASBRO INC
4
5
5
6
6
4
5,00
6
HORNBACH BAUMARKT AG
3
7
4
7
4
6
5,17
7
DELUXE CORP
6
4
6
4
1
3
4,00
3
WH SMITH PLC
7
6
2
2
7
5
4,83
5
Ein unerwartetes Ergebnis: Die beiden griechischen Unternehmen führen den Vergleich an, sogar gegen die beiden amerikanischen Riesen Mattel und Hasbro.
Wobei wir natürlich noch im Hinterkopf haben, dass die FF-Group aufgrund außerordentlicher Erträge bei 2 Vergleichen wahrscheinlich eine zu gute Bewertung erhalten hat.
Aber Jumbo hat den Sieg verdient – ohne außerordentliche Maßnahmen.
Die Bewertung:
KGV:
KGV
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
aktuell
2015
Median
Rang
JUMBO SA
10,57
14,27
20,03
21,99
6,44
11,21
7,81
5,15
7,85
20,92
12,10
10,83
11,02
1
FF GROUP
15,62
20,64
19,13
18,76
6,55
2,83
3,02
5,66
9,31
4,55
14,38
12,02
10,66
7
MATTEL INC
14,11
15,32
14,58
11,60
15,09
13,85
13,40
12,23
15,84
17,90
17,12
16,19
14,83
4
HASBRO INC
17,60
17,03
18,81
11,44
13,17
11,97
16,54
10,67
13,65
24,92
17,46
15,01
15,77
3
HORNBACH BAUMARKT AG
15,55
11,22
24,61
11,12
10,30
6,12
11,65
9,77
10,54
17,03
12,79
10,92
11,17
2
DELUXE CORP
9,56
9,70
12,86
11,93
7,40
7,89
7,82
8,00
9,54
14,07
14,77
13,96
9,63
6
WH SMITH PLC
n/a
n/a
21,44
9,87
9,44
12,45
10,48
10,00
10,76
15,33
15,29
14,46
11,60
5
Vergleicht man die aktuellen KGVs der Unternehmen direkt miteinander, so sind die beiden griechischen Unternehmen am günstigsten – sie haben beide KGVs unter 15, alle anderen haben größere KGVs.
Schaut man sich den Abstand zur durchschnittlichen Bewertung der letzten 10 Jahre an, so ist Jumbo noch immer das günstigste Unternehmen, allerdings ist die FF-Group unter diesem Blickwinkel aktuell sehr teuer: Das durchschnittliche KGV (Median) liegt bei 10,66 in den letzen 10 Jahren. Das derzeitige KGV allerdings bei 14,38
Keines der Unternehmen ist derzeit günstiger als der 10 Jahres-Median. Ich habe grün hervorgehoben welches Unternehmen nach dem erwarteten KGV 2015 günstiger ist als der Median.
Jedenfalls wirkt Jumbo sowohl im Blickwinkel des direkten KGV-Vergleiches, als auch im Blickwinkel des Abstandes zum Median der letzten 10 Jahre derzeit sehr günstig.
Dividendenrendite, KBV und KUV:
Bewertung
Div.Rendite
Div. Wachstum 3 J
KBV
KUV
JUMBO SA
2,81%
0,00%
1,71
2,35
FF GROUP
0,00%
0,00%
1,67
2,15
MATTEL INC
5,55%
0,00%
3,21
1,57
HASBRO INC
3,05%
12,75%
5,12
1,78
HORNBACH BAUMARKT AG
2,06%
0,00%
1,10
0,31
DELUXE CORP
1,82%
4,77%
5,07
1,97
WH SMITH PLC
3,05%
15,87%
15,05
1,31
Vom KBV her sind die beiden Griechen ebenfalls attraktiv. Nur der Baumarkt Hornbach ist hier noch günstiger.
Das KUV kann man schwer vergleichen – genauso wie die Umsatzrendite der Unternehmen extrem unterschiedlich war.
Am günstigsten ist hier Hornbach, welcher aber auch die schlechteste Umsatzrendite hatte.
Die Griechen sind hier am teuersten, dafür hatten sie halt auch die beste Umsatzrendite.
Fazit:
Ich denke, Jumbo SA ist im internationalen Vergleich durchaus ein gutes Unternehmen, welches jetzt günstig zu haben ist. Es hat sich bisher gut durch die Krise manövriert, die Griechenland mittlerweile ja schon seit einigen Jahren begleitet.
Da die unbekannten Risiken sehr groß sind, ist wahrscheinlich auch die Bewertung extrem günstig. Niemand weiss genau ob und wann ein “Grexit” erfolgen wird, und welche Folgen das für dieses Unternehmen haben wird.
Die Kennzahlen der letzten Jahre deuten aber auf eine gute Unternehmensführung und eine gute Navigation durch die Krise hin, sodaß dieses Unternehmen wahrscheinlich auch mit einem “Grexit” gut fertig werden würde. Dennoch ist es riskanter diese Aktie zu kaufen als eine “gute” Aktie aus einer weniger krisengeschüttelten Region. Mehr Risiko bedeutet natürlich auch mehr Chancen auf Gewinn.
Ich würde diese Aktie also sofort in das Financeblog-wikifolio aufnehmen, wenn es möglich wäre. Leider gehört auch die Aktie der Jumbo SA nicht zum wikifolio-Anlageuniversum ;-(
Der Chart:
An der Entwicklung der Aktienkurse der Vergleichskandidaten seit 2007 ist eine bisher ungewöhnliche Entwicklung zu erkennen: Die beiden fundamentalen Gewinner sind bei der Kursentwicklung an der Börse die Verlierer.
Die schlechteste Kursentwicklung seit 2007 haben die beiden griechischen Unternehmen.
In den bisherigen Vergleichen war der Chart meistens eine Bestätigung für gute Fundemantalkennzahlen – die besseren Unternehmen hatten in den meisten Fällen auch eine bessere Kursentwicklung.
Hier ist genau das Gegenteil der Fall.
Das ist auch ein Grund, warum Vorsicht geboten ist bei Investition in krisengeschüttelte Märkte, bei denen das Vertrauen verloren gegangen ist. Hat man einen langen Atem und glaubt wirklich an sein Investment, so ist das kein Problem.
Es kann allerdings in solchen Situationen extrem lange dauern – länger als man sich vorstellen kann und länger als man es vielleicht psychologisch aushaltet – bis der Markt den fairen Wert bezahlt – soll heissen: einige griechische Aktien sind derzeit wohl extrem günstig obwohl es sich um gute Unternehmen handelt – es kann aber auch noch sehr lange so bleiben (über viele Jahre)
Der Finanz-Blog für den fundamental interessierten Anleger