Heute untersuche ich die Entwicklung der Kurse in Abhängigkeit von anderen Kennzahlen von Aktien aus den USA und China – den beiden weltweit größten Volkswirtschaften. Die Entwicklung dieser beiden Aktienmärkte prägt die Stimmung auf der ganzen Welt – wie in den letzten Wochen deutlich zu erkennen war. Jetzt stehen wir – wie so oft – vor der Frage, ob die Kurstubulenzen der letzten Wochen nur eine gesunde Korrektur darstellten, oder ob das Platzen einer Blase droht und damit ein Crash. Ich werde heute zwar nicht auf alle derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen eingehen – das habe ich auch bereits in anderen Artikeln abgehandelt, sondern ich konzentriere mich darauf zu analysieren wie die Aktienmärkte in den USA und in China derzeit im historischen Vergleich bewertet sind, beziehungsweise wie die Bewertungen vor den letzten schlimmen Crashes (im Jahr 2000 und 2008 im Vergleich zu heute waren)
China hält die Welt derzeit im Atem: Die letzten Wochen an den Börsen haben bewiesen, wie wichtig die Rolle der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde mittlerweile geworden ist.
Nachdem sich die Angst vor einer Konjunkturflaute in China in den letzten Wochen breit gemacht hatte, brachen zuerst die chinesischen Börsen und danach auch die Börsen der restlichen Welt ein.
China galt als die Wachstumslokomotive der Weltkonjunktur. Ist diese Lokomotive der Dampf ausgegangen? Welche weltwirtschaftlichen Konsequenzen sind zu befürchten wenn die Hoffnungen an China nicht erfüllt werden können?
Nach dem chinesische Aktien im letzten Jahr eine Rekordrally hingelegt hatten, korrigierte der Markt in China in den letzten Wochen heftig – es wird sogar von einem Crash gesprochen.
Heute werde ich auf die Ursachen dieser Entwicklung eingehen – und dabei auch noch erläutern wie gefährlich Margin-Handel (Aktien Handel auf Kredit) sein kann, denn dabei handelt es sich um eine maßgebliche Ursache für die starken Kursausschläge der letzten Wochen in China.
Heute unternehme ich den Versuch, Staaten fundamental zu untersuchen: Staatsanleihen sind immerhin nach wie vor die beliebteste Anlageklasse. Der Markt für Anleihen ist in etwa doppelt so groß wie der für Aktien – was bedeutet, dass die gesamte Marktkapitalisierung (also der Marktwert aller börsennotierter Unternehmen weltweit) etwa nur halb so groß ist wie die Summe aller Anleihen die im Umlauf sind.
Der Großteil der Anleihen wird von Staaten oder öffentlichen Einrichtungen herausgegeben. Ein Grund diese Institutionen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die fundamentale Analyse eines Unternehmens ist im Vergleich dazu relativ einfach – umso verwunderlicher, dass sich die meisten Anleger – ohne eigene Analyse – auf die Urteile von Rating-Agenturen verlassen. Das “Rating” ist bei Anleihen tatsächlich die wichtigste Kennzahl die über den Wert (und damit auch über die Rendite) bestimmt.Was genau die Rating-Agenturen bei ihrer Analyse machen weis wohl niemand genau – ich konnte jedenfalls keine detaillierten Analysen finden, weder im Internet noch auf Bloomberg. Meistens heißt es einfach nur “dieser Staat wurde von S&P herabgestuft, aufgrund schlechter Wirtschaftsprognosen oder hoher Arbeitslosenzahlen etc.” – keine Details.
Ich unternehme heute den Versuch, einige wichtige Staaten fundamental zu analysieren und miteinander zu vergleichen.
(Kurze Anmerkung: Die ursprüngliche Version dieses Artikels enthielt einen Fehler bei der Bewertung der Firmen – das KGV von Baidu wurde inkorrekt ermittelt. Ich habe den Fehler nun korrigiert)
Das Reich der Mitte wird ja von vielen Wirtschaftsexperten als Gewinner der globalen Entwicklung der Zukunft gesehen: Es hat eine sehr gute Handesbilanz – also viele Exporte und wenig Importe. Ausserdem hat eine sehr geringe Staatsverschuldung. Gleichzeitig ist China einer der grössten Gläubiger der USA. (Nur die FED – also die Zentralbank der USA hält mehr amerikanische Staatsanleihen als China).
Auf den ersten Blick ist China also ein Land mit durchaus stabilen Export- und Finanzdaten.