Nachdem sich die Märkte noch nicht ganz sicher sind in welche Richtung es bei Aktien gehen soll kennen, ist die Richtung bei Rohstoffen seit über einem Jahr eindeutig: Es herrscht Bärenmarkt: Die Preise für diverse Rohstoffe befinden sich seit über einem Jahr auf Talfahrt.
Das Barrel Rohöl zum Beispiel ist seit Mitte 2014 fast 70% billiger geworden. Seit dem letzten Hoch von etwa USD 107 pro Barrel im Juni 2014 fiel der Ölpreis binnen weniger als 18 Monate auf USD 35,60 pro Fass. Aber nicht nur die Preise für Rohöl sind in den letzten Jahren gefallen – fast alle Rohstoffe sind von diesem Preisverfall mehr oder weniger betroffen.
Gibt es Gründe für den Preisverfall?
Deutet der Preisverfall bei Rohstoffen auf eine weltweit rückläufige Nachfrage und damit auf eine Abkühlung der Weltwirtschaft hin?
Ist es jetzt sinnvoll in Rohstoffe zu investieren?
Wenn sich die Voraussetzungen ändern, unter denen man ein Investment getätigt hat, sollte man nicht an dem Investment festhalten sondern überprüfen ob es man unter den neuen Umständen noch immer daran glaubt. Ich habe diese Strategie hier schon öfters vertreten.
Im Falle der Ryanair-Aktie, welche ich vor einiger Zeit als Absicherung gegen die Auswirkungen des fallenden Ölpreises in das Financeblog-wikifolio aufgenommen habe, haben sich bei Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen sowie beim Ausblick des Unternehmens auf das nächste Geschäftsjahr neue Voraussetzungen ergeben:
Der sinkende Ölpreis ist für Ryanair eher Fluch als Segen:
Ryanair hat große Mengen des benötigten Treibstoffes der nächsten Jahre gegen einen Anstieg des Ölpreises versichert (=”Hedging”) und das bei einem Preis von über USD 90 pro Barrel. Derzeit liegt der Preis etwa USD 51,69
Ein sinkender Ölpreis bedeutet für die Mitbewerber von Ryanair, dass sie ebenfalls günstigere Flüge anbieten können. Der Preiskampf unter den Billigfliegern wird also zunehmen.
Der Ölpreis hat seinen Sturzflug der letzten Monate vorerst beendet und scheint sich bei etwa 50 USD pro Barrel zu stabilisieren. Diese neue Situation ist vom Markt mittlerweile auch in den Aktien eingepreist welche stark vom Ölpreis abhängig sind – so auch z.B. bei der OMV.
Details zur Entwicklung der Ryanair-Aktie im Financeblog-wikifolio:
Gekauft wurde die Aktie zu einem Preis von EUR 8,52 pro Aktie am 14.11.2014
Verkauft wurde sie um EUR 9,70 pro Aktie am 6.2.2015
Der dadurch erzielte Gewinn aus dieser Position war also: 13,85%
Die neuen Umstände, die ein zusätzliches Risiko für das Unternehmen bedeuteten, sowie die deutlich höhere Bewertung innerhalb von nur 2 Monaten haben mich dazu bewegt die Aktie zu verkaufen, da das Chance-Risiko-Verhältnis bei der derzeitigen Bewertung nicht mehr attraktiv ist.
Nachtrag zu dem Artikel: Leider hat sich in der ursprünglichen Version dieses Beitrages ein Fehler eingeschlichen: Ein Barrel Rohöl entspricht nicht 119,24 Litern – wie ursprünglich erwähnt – sondern 158,99 Litern. Diese imperialistischen Masseinheiten sind schon sehr komplex. Es gibt ein sogenanntes fluid barrel welches 119,24 Litern entspricht und ein Oil Barrel welches eben 158.99 Litern entspricht. Ich habe nun alle Angaben im Artikel auf die korrekte Umrechnung von 158,99 Litern angepasst.
An der Grundaussage des Beitrages ändert der Fehler allerdings nichts. Nur bei der Veranschaulichung des Ölverbrauches gibt es Abweichungen.
Nun zum Beitrag: Aus gegebenen Anlass gibt es heute einen Artikel über das sogenannte “schwarze Gold”. Der Preis dafür glänzt gerade in den letzten Monaten nicht gerade – er ist immerhin vom letzten Hoch bei USD 107,26 pro Barrel im Juni auf mittlerweile USD 48,74 pro Barrel gefallen. (Die Rede ist von Rohöl der Marke WTI-Crude). Ein Barrel entspricht 158,99 Litern.
Der fallende Ölpreis hat die Sorgen um eine weltweite Rezession bzw. Deflation aufkeimen lassen und war möglicherweise auch für die Kursrückgänge an den Börsen in den ersten Tagen des Jahres 2015 verantwortlich – wenngleich z.B. der S&P 500 es heute wieder geschafft hat alle bisherigen Verluste aus 2015 wieder wett zu machen.
Nun ist die grosse Frage:
Warum ist Rohöl in den letzten Monaten so billig geworden?
Ich möchte versuchen im meinem heutigen Artikel meine Meinung zu untermauern, dass die Ursache des Preisverfalles beim schwarzen Gold nicht bei der lahmenden Wirtschaft und einer schwächeren Nachfrage sondern tatsächlich bei einem Überangebot zu suchen ist.
Die Nachfrage nach Rohöl
In dem Chart ist die Nachfrage nach Rohöl seit 1970 zu sehen, und zwar die Nachfrage in Millionen Barrels pro Tag. Der angezeigte Wert für ein Jahr spiegelt den Jahresdurchschnitt wider.
Insgesamt hat sich die Nachfrage also in den letzten 45 Jahren fast verdoppelt. Alternative Energie und andere Substitutionen für Öl wie z.B. Elektroautos konnten den Trend bisher noch nicht aufhalten.
Zu erkennen ist eine Delle in den Jahren 1974/75 und 1979-1982. Das entspricht den beiden Ölkrisen. Bei der ersten Ölkrise 1973 drosselte das Kartell der OPEC (Organisation der Erdöl fördernden Länder) die Fördermenge aufgrund des Jom-Kippur-Krieges, um die westlichen Länder für Ihre Unterstützung von Israel in eben diesem Krieg zu “bestrafen”.
Die zweite Ölkrise 1979 hatte ihre Ursachen in Unruhen im Iran – die islamische Revolution und der Sturz des Schahs verunsicherte die Märkte und der Ölpreis steig deshalb an.
Insgesamt ist aber deutlich zu erkennen, dass die Abhängigkeit der Welt von Rohöl immer mehr zunimmt – zumindest bis dato.
Die Rohöl-Nachfrage detailiert seit Mitte 2013:
Auf dem Chart ist nun die Nachfrage in Millionen Barrels pro Tag auf monatlicher Basis seit Mitte 2013 dargestellt.
Deutlich zu erkennen ist, dass sie Nachfrage Mitte 2014 gipfelte und seither leicht rückgängig ist.
Allerdings ist sie nur von 92,76 Mio Barrels am Tag auf 92,44 Mio Barrels täglich zurückgegangen. Das entspricht einem Nachfragerückgang von nur 0,35 Prozent.
Damit kann man sicherlich keinen Preisrückgang von über 50% argumentieren.
Die Ursache muss in einem Überangebot bzw. in einem Preiskampf um Marktanteile zu suchen sein.
Ich habe hier absichtlich auf Charts bzw. Daten bezüglich des Angebotes an Rohöl verzichtet, da ich der Meinung bin, dass die Nachfrage die Abnahmemenge bestimmt. Wenn nicht genug nachgefragt wird, wird automatisch auch entsprechend weniger angeboten.
Alleine die Tatsache des fallenden Preises bei steigender bzw. fast gleichbleibender Nachfrage zeigt deutlich, dass das Angebot wesentlich grösser ist als die Nachfrage und auch entsprechend gesteigert werden kann wenn die Nachfrage steigt.
Ein interessantes Detail am Rande ist die Überlegung, wie viel Rohöl die Welt eigentlich wirklich braucht und wie man sich diese Mengen ungefähr vorstellen kann. Dafür habe ich versucht diese unglaublichen Mengen einmal greifbar darzustellen. Rohöl ist eine Flüssigkeit wie Wasser und jeder kann sich ein Bild davon machen wie viel Wasser in einem See ist. Deshalb habe ich hier folgenden Vergleich:
Ausgehend von einer weltweiten Nachfrage von 90 Millionen Barrel pro Tag – das sind 14,31 Milliarden Liter täglich – wird alle 69,88 Tage ein Kubikkilometer Rohöl nachgefragt.
Das entspricht einem Würfel von 1000 Metern Kantenlänge.
Alleine der Weltbedarf von einem Tag – also die 14,31 Milliarden Liter – entspricht bereits einem Würfel mit einer Kantenlänge von 242,78 Metern. Gleichzeitig entspricht das etwa der vierfachen Menge an Wasser welches in der alten Donau in Wien vorhanden ist.
Um beim Vergleich mit bekannten Seen zu bleiben:
Der seichte Neusiedlersee mit seinen 0,32 Kubikkilometern Volumen wäre bereits nach weniger als einem Monat komplett verbraucht – wäre er mit Rohöl gefüllt – nämlich nach 22,36 Tagen.
Der wesentlich tiefere Bodensee – der grösste und gleichzeitig der See mit dem grössten Volumen in Deutschland und Österreich mit 48 Kubikkilometer Volumen wäre in 9,19 Jahren erschöpft. Als letztes Beispiel – aus persönlichen Gründen – der Lago Maggiore mit 37 Kubikkilometer Volumen wäre nach 7 Jahren verbraucht, wäre er mit Rohöl gefüllt und würde er die Welt damit versorgen.
Fazit:
Die Abhängigkeit der Welt vom schwarzen Gold ist so groß wie nie zuvor. Auch alternative Energie und Technologien wie z.B. Elektroautos konnten daran bisher noch nichts ändern. Aufgrund der Entwicklung weltweiten Nachfrage kann man auch keine Anzeichen einer Weltwirtschaftskrise erkennen.
Der fallende Ölpreis ist durch ein Überangebot verursacht und dadurch verursachte Preisrückgänge bei anderen Gütern sowie “Deflation” aufgrund eines niedrigen Ölpreises sind meiner Ansicht nach keine schlechten Zeichen.
Den Konsumenten bleibt mehr Geld in der Tasche für andere Ausgaben. Nur weil der Verbraucherpreisindex wegen einem fallenden Preis für Rohöl zurückgeht mache ich mir noch keine Sorgen.
Es wird viele Gewinner und auch einige Verlierer dieser Entwicklung geben. Die Gewinner sind sicher Konsumgüterproduzenten da man das Geld welches man auf der Tankstelle spart in Lebensqualität investieren kann. Auch Automobilhersteller, Airlines etc. gehören zu den Gewinnern.
Die Verliert sind natürlich die Förderunternehmen sowie Staaten die vom Export von Rohöl abhängig sind: Russland, Venezuela, etc.
Der Ölpreis ist jedenfalls kein geeigneter Indikator für die Gesundheit der Weltwirtschaft.
Nach einer kurzen Weihnachtsferien-Pause gibt es nun endlich wieder Neuigkeiten im Financeblog:
Das neue Jahr hat begonnen und es gab zahlreiche Jahresrückblicke auf das Börsengeschehen 2014.
Ich möchte mich heute aber nicht mit einem Rückblick beschäftigen, sondern einerseits den Blick in die Zukunft wagen (das ist es was uns eigentlich interessiert) und analysieren, wie gut die Prognosen diverser Experten vor einem Jahr für das 2014er Jahr waren.
Lagen die Prognosen für 2014 richtig?
Prognosen zur Entwicklung des deutschen Aktienindex DAX für 2014:
Die Autorin – Chefvolkswirtin bei der Landesbank Hessen-Thüringen – sah 2014 ein problematisches Jahr für Aktien, da aus ihrer Sicht aufgrund der Bewertungen “kaum noch Luft nach oben ist”. Sie sieht eine Korrektur beim DAX auf 8300 Indexpunkte im Laufe des Jahres 2014.
Tatsächlich ging der DAX mit 9552,16 Punkten in das Jahr 2014 und schloss das Jahr mit einem Zuwachs von 2,65% bei 9805,55 Punkten ab. Die stärkste Korrektur war Mitte Oktober auf etwa 8600 Indexpunkte. Auf diese Korrektur folgte aber sofort eine starke Erholung.
Der Autor dieses Artikels sah den DAX zum Jahresende 2014 bei 10.000 Punkten und erwartete eine Erholung der Wirtschaft in Europa.
Diese Erholung fand zwar bis dato nicht statt, aber die Prognose war dennoch besser als die pessimistische.
Charttechniker sehen überall Muster – auch dort wo keine sind. Zufällige Korrelationen oder statistische Ausschläge werden dabei oft überbewertet. So – meiner Meinung nach – auch in diesem Artikel.
Es wird darauf verwiesen, dass in 4er Jahren (also 1994 und 2004 sowie auch für 2014 erwartet) der DAX im April ein Jahreshoch bildet, bevor er im Juli auf das Jahrestief fallen wird. Abschliessen wird er das Jahr laut diesem Artikel in der Nähe des Jahreshochs.
Tatsache ist, dass der DAX sein Jahrestief im Oktober hatte und nach dem April noch deutlich gestiegen ist. Erst im August gab es die erste scharfe Korrektur. Einzig richtig war die Aussage, dass er in der Nähe des Jahreshochs schloss – was aber nicht für die Qualität dieser Prognose spricht – sie hatte hier wohl eher zufällig recht…
Wie schaute es mit den Vorhersagen für den österreichischen ATX aus?
Im Format erschien am 16.1.2014 ein Artikel den dem ATX überdurchschnittlich gute Chancen für das 2014er Jahr gab.
Analysten der Raiffeisen-Bank sahen den ATX 2014 deutlich vor anderen Indices wie Eurostoxx, DAX oder S&P 500. Sie glaubten, dass er um 2014er Jahr um 13 Prozent zulegen könnte.
Tatsächlich verlor der ATX im Jahr 2014 aber 15,18 Prozent, während der S&P 500 immerhin 11,39% zulegen konnte.
Die Prognosen waren durchwegs optimistisch: Die pessimistischste Prognose ging von einem gleichbleibenden Schlusskurs für das Jahr 2014 aus: 1850 Punkte – quasi der Stand mit dem der S&P500 auch in das Jahr 2014 gestartet war. Die tatsächliche Entwicklung war ebenfalls sehr positiv. Der Index konnte 11,39% auf 2058,9 Punkte zulegen.
Fazit:
Man sieht: Niemand – nicht einmal anerkannte Analysten – konnten die Entwicklung vorhersehen. Das ist auch die Quintessenz die ich zum Leser hinüberbringen möchte: Traue niemals einem Analysten der konkrete Angaben über die Zukunft macht. Die beste Antwort auf die Frage wie sich die Aktien im nächsten Jahr entwickeln werden gab einst der Chef von JP Morgan John Pierpont Morgan: “Sie werden schwanken”
Und nun der Blick auf 2015:
Wir haben also gesehen, dass konkrete Prognosen über die Kursentwicklung eigentlich unmöglich sind. Das einzige was man als fundemantaler Investor beurteilen kann ist, ob die Marktpreise gerade günstig oder teuer sind. Und selbst diese Beurteilung ist relativ schwer, da man sich auch Gedanken über die zukünftige Gewinn-Entwicklung machen muss.
Meiner Meinung nach sind weder der DAX noch der S&P 500 in Bezug auf das KGV überteuert: Der DAX hat ein KGV von 16,63 und der S&P 500 eines von 17,76. Selbst der “teurere” S&P 500 hat also immer noch eine Gewinnrendite von 5,63% – wesentlich mehr als derzeit mit Anleihen zu erzielen ist. Historisch betrachtet ist das KGV derzeit allerdings schon recht hoch – die Zinsen für Anleihen dafür aber auch extrem niedrig.
Ich werde dennoch keine Kursprognosen für das nächste Jahr abgeben, da das – wie bereits erkannt – unseriös wäre. Stattdessen zeige ich einige Themen sowie Chancen und Risiken für das nächste Jahr auf:
Folgende Themen werden das nächste Jahr bestimmen:
– Die Entwicklung des Ölpreises
Auch wenn der Preis für Rohöl im neuen Jahr wieder neue Tiefs erreicht hat (erstmals seit 6 Jahren unter 50 USD pro Barrel) und damit auch die Börsen auf Talfahrt schickte, so sehe ich in dieser Entwicklung eher positive Signale: Es herrscht derzeit ein Kampf um Marktanteile am Markt für Rohöl. Die arabischen Länder möchten ihre Marktanteile nicht einbüssen, gleichzeitig ist Russland darauf angewiesen grosse Mengen Rohöl auf den Markt zu bringen und die USA steigern ihre Produktion durch Fracking ebenfalls sehr stark.
Die meisten Börsenteilnehmer deuten den Preisverfall aber eher als Deflationsrisiko. Sie sehen eine sinkende Nachfrage als Erklärung des Preisverfalles und haben Angst vor einer generell sinkenden Nachfrage in der Weltwirtschaft – was eine Deflation auslösen würde.
Ich sehe das ganz anders: Immer wenn ein Preiskampf um Marktanteile stattfindet gibt es einen Preiskampf und es profitiert der Konsument. Nicht die sinkende Nachfrage sondern das steigende Angebot hat die Preise meiner Ansicht nach in den Keller getrieben.
Wer sein Auto billiger betanken kann hat mehr Geld für andere Ausgaben. Ich sehe deshalb den fallenden Ölpreis als Chance.
– Die Entwicklung der Zinsen
Niedrige Zinsen – wie wir sie derzeit fast weltweit beobachten können: beim EUR und USD sind sind in der Nähe von Null – deuten darauf hin, dass der Wille zum Sparen wesentlich grösser ist als die Nachfrage nach Geld für Investitionen. Eine weitere Erklärung für das niedrige Zinsniveau ist natürlich auch, dass Banken nicht gerne Geld für Investitionen vergeben (also Kredite nicht leicht zu bekommen sind) aber dennoch extrem viel gespart wird.
Eigentlich also auch kein gutes Zeichen. Solange das gesparte Geld nicht im Umlauf gebracht werden kann bzw. in Form von Krediten durch neues Geld ersetzt werden kann, lahmt der Geldkreislauf.
In Europa haben wir meiner Ansicht nach genau dieses Problem: Basel 3 z.B. verhindert es, dass so manche innovative Idee umgesetzt werden kann da Banken die nötigen Investitionen einfach nicht finanzieren können und dürfen.
In der USA schaut das anders aus: Dort erholt sich die Wirtschaft bereits, das Kreditangebot steigt wieder und die Zinsen werden wahrscheinlich bald in die Höhe gehen. Deshalb hat auch der EUR im Vergleich zum USD derzeit ein 5 Jahrestief bei 1,19 USD pro EUR.
Es gibt aber sicher einige europäische Firmen die von einem schwachen Euro profitieren da sie viel exportieren. Hier werde ich bald einen eigenen Artikel verfassen.
Insgesamt kann man sagen, dass ein niedriges Zinsniveau Aktien noch interessanter macht – vor allem Aktien von sehr guten Unternehmen. Eine Dividendenrendite von über 3% die wahrscheinlich sogar steigen kann wenn das Unternehmen die Gewinne steigert, ist sicher attraktiver als eine 10 jährige Staatsanleihe die weniger als 2% bringt.
– Gibt es irgendwo gefährliche Investitionsblasen die platzen könnten?
Die beiden letzten grossen Börsecrashs wurden von vorhergehenden Investitionsblasen ausgelöst: Im Jahr 2000 platzte die Internet-Blase und riss die Börsen bis ins Jahr 2003 in die Tiefe. Im Jahr 2008 platzte dann die Immobilien-Blase in den USA, was die Finanzkrise 2008 zur Folge hatte. Man spricht deshalb schon vom “verflixten 7ten” Jahr, da sich derartige Ereignisse anscheinend im 7 Jahres Zyklus wiederholen. Nun ist die Finanzkrise 2015 genau sieben Jahre her.
Eine wirkliche Euphorie hat in diesem Zyklus allerdings meiner Ansicht nach noch nicht stattgefunden. Die USA sind gerade wieder auf die Beine gekommen und Europa liegt noch immer am Boden.
Die einzige Blase die ich orten kann – und die auch durchaus gefährlich werden kann – ist die Staatsanleihen-Blase. Staatsanleihen besonders von Ländern mit gutem Rating wie Deutschland oder USA sind so teuer wie noch nie: So bringt z.B. eine 10 jährige deutsche Staatsanleihe gerade einmal 0,44% Rendite.
Sollte diese Blase platzen so werden die Zinsen für viele Länder stark steigen. Die Länder können sich dann viele Aushaben nicht mehr leisten oder müssen Steuern erhöhen. Das hätte natürlich auch fatale Folgen für die Unternehmen, also auch für die Börse-notierten.
Die Aktie der OMV hat gesternden tiefsten Stand seit 3 Jahren erreicht: Sie ist kurzfristig unter EUR 20,- gefallen. Das war zuletzt 2011 der Fall.
Natürlich spielt der stark fallende Ölpreis eine starke Rolle. Alle Aktien von Unternehmen im Energie-Sektor mussten in den letzten Wochen darunter stark leiden und sind im Einklang mit dem Ölpreis gefallen.
Nun ist aber OMV generell schon eine extrem günstige Aktie: Für ein Unternehmen, welches in den letzten 10 Jahren stetig Gewinne erwirtschaften konnte ist ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,45 tatsächlich ein Schnäppchen.
Das lässt sich nur dadurch erklären, dass der Markt massive Verluste erwartet die stark am Eigenkapital der Firma nagen.
Ich möchte heute untersuchen, wie groß diese Gefahr für OMV ist? Wie wirkt sich der Verfall des Ölpreises auf mögliche zukünftige Ergebnisse aus und wie viel Verluste müsste OMV machen damit der Buchwert sich tatsächlich halbiert.
Zuerst einmal ein paar Kennzahlen:
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Q1-Q320214
Eigenkapital
5’761.79
7’693.52
9’176.26
10’339.52
9’363.24
10’034.79
11’314.49
13’403.90
14’529.97
14’545.34
15’411.29
Fremdkapital
7’474.31
7’757.82
8’627.76
10’909.99
12’012.74
11’380.43
15’104.39
15’009.57
15’989.20
17’240.91
18’108.35
Eigenkapitalquote
43.53%
49.79%
51.54%
48.66%
43.80%
46.86%
42.83%
47.17%
47.61%
45.76%
45.98%
Aktien im Umlauf
327.27
327.27
327.27
327.27
327.27
327.27
327.27
327.27
327.27
327.27
327.27
EK/Aktie
17.61
23.51
28.04
31.59
28.61
30.66
34.57
40.96
44.40
44.44
47.09
Kurs Jahresende
16.15
36.69
32.49
42.77
14.78
25.24
26.55
20.78
25.44
33.36
21.00
Dividende/Aktie
0.44
0.90
1.05
1.25
1.00
1.00
1.00
1.10
1.20
1.25
1.24
Dividendenrendite
2.72%
2.45%
3.22%
2.91%
6.75%
3.95%
3.76%
5.29%
4.72%
3.75%
5.92%
KBV
0.92
1.56
1.16
1.35
0.52
0.82
0.77
0.51
0.57
0.75
0.45
KGV
7.68
9.56
7.69
8.87
3.52
14.45
9.44
6.30
6.11
9.39
10.33
Nettogewinn
688.51
1’256.13
1’382.60
1’578.84
1’374.44
571.71
920.59
1’078.99
1’363.35
1’162.35
665.00
GK-Rendite
5.75%
11.61%
10.31%
9.65%
8.34%
4.92%
5.99%
6.94%
7.22%
6.38%
2.65%
Ölpreis Durchschnitt
43.09
58.67
66.99
76.21
100.50
67.37
79.92
95.74
91.98
99.01
93.74
In der Tabelle ist die Entwicklung der OMV in den letzten 10 Jahren dargestellt – gleichzeitig die Entwicklung des Rohölpreises. Hierfür habe ich den 200 Tages-Durchschnitt gewählt.
Die Erkenntnisse aus diesen Zahlen:
– das KBV ist derzeit so niedrig wie noch nie: Für 45 Cent Investment bekommt man einen Euro an Eigenkapital der OMV.
– Das Jahr 2014 war bisher für die OMV im Vergleich zu den letzten Jahren kein Gutes:
Der Gewinn ist stark eingebrochen. In den ersten 3 Quartalen konnten nur 665 Mio EUR Gewinn erzielt werden. Die Erwartungen für das Gesamtjahr liegen bei etwa 890 Mio EUR, was natürlich gegenüber den Vorjahren ein starker Rückgang ist. Die Ursachen (laut OMV) sind Förderrückgänge in Lybien und Jemen sowie der niedrigere Preis für Rohöl
– Das KGV ist deshalb derzeit vergleichsweise hoch: Derzeit hat die OMV ein KGV von mehr als 10, was sie in den letzten 10 Jahren nie hatte. Der erwartete Gewinn für 2014 und auch für 2015 ist vergleichsweise gering und der Verfall beim Rohölpreis wird das Ergebnis sicher weiter verhageln. Ich denke dennoch, dass die OMV bereits seit 10 Jahren unterbewertet ist, da ja andere Unternehmen in dieser Branche mit den selben Problemen konfrontiert sind und dennoch entsprechend teurer sind.
Siehe meinen Vergleich hier im Financeblog.
– Es konnten in den letzten 10 Jahren immer Gewinne erzielt werden und auch 2014 wird ein positives Jahr: Obwohl es heuer im Vergleich zu den Vorjahren eher magere Gewinne geben wird – es wird Gewinne geben. Das Eigenkapital wird also nicht schrumpfen. Ich sehe also keinen Grund für ein KBV von weniger als 1, schon gar nicht für eines von weniger als 0,5.
– In der Vergangenheit konnte OMV auch bei wesentlich geringeren Preisen für Rohöl gute Gewinne erzielen: Bis zum Jahr 2007 war der Rohölpreis unter dem heutigen Niveau. Auch im Jahr 2009 erreichte er Bereiche die dem heutigen Preis entsprechen. OMV konnte auch in diesen Jahren immer Gewinne erzielen. Ein Unternehmen welches stetig Gewinne erzielen kann und dennoch mit einem KBV von weniger als eins bewertet ist, ist defintiv günstig.
– Das Eigenkapital pro Aktie ist in den letzen 10 Jahren stetig gestiegen: Ebenfalls paradox ist die Tatsache, dass das Eigenkapital beinahe jährlich gestiegen ist – trotz Dividendenausschüttungen. Ein derartiges Unternehmen sollte eigentlich immer ein KBV grösser als eins haben. Bei der OMV war das aber nur in den Jahren 2005-2007 der Fall.
Als die OMV-Aktie gestern den tiefsten Stand seit 2011 erreicht hatte, hatte sie ein Eigenkapital das 20% höher war als 2001. D.h. die Aktie ist “eigentlich” sogar 20% tiefer gefallen als damals.
– OMV zahlt gute Dividenden und hat derzeit einen Dividendenrendite von fast 6% Das Unternehmen kann es sich leisten eine Dividende zu bezahlen die derzeit sogar fast 6% des Aktienkurses aus macht.
– Sollte sich der Rohölpreis erholen so wird die OMV-Aktie verstärkt profitieren: Abgesehen davon, dass man ein profitables Unternehmen derzeit quasi zum halben Preis kaufen kann (KBV kleiner als 0,5) so ist die OMV auch eine gute Möglichkeit auf einen steigenden Ölpreis zu spekulieren. Ich bin zwar kein Fan von Charttechnik, aber die OMV-Aktie spricht eindeutig stärker auf Schwankungen beim Ölpreis an als die meisten anderen Rohöl-Produzenten. Sollte also der Ölpreis wieder steigen, so wird wohl die OMV-Aktie am stärksten anziehen.
Fazit:
Solange die OMV keine Verluste erwartet – was derzeit nicht der Fall ist – ist sie ein extrem günstiges Unternehmen. Auch beim derzeitigen Preis für Rohöl ist sie noch ein Schnäppchen. Sollte der Ölpreis wieder steigen, wird die OMV-Aktie sicher beflügelt. Sollte er weiter fallen so traue ich dem Management zu, zumindest auch in Zukunft schwarze Zahlen zu schreiben. Für mich ist die OMV-Aktie deshalb eindeutig ein Kauf.
Der Chart:
Als Abschluss noch ein Chartbild der OMV seit 2004.
Derzeit gibt es auf den Finanzmärkten nur ein Thema: Der Preisverfall des Ölpreises. Aus diesem Grund habe ich auch hier im Financeblog in letzer Zeit viel darüber geschrieben.
Alleine am Freitag fiel der Preis für WTI-Crude Rohöl an der New Yorker Börse NYMEX wieder um 3,50%. Bald hat er sich im Vergleich zum letzten Hoch im Juni 2014 (USD 107,26 pro Barrel) halbiert. Derzeit liegt er noch bei USD 57,81 pro Barrel.
Der immer schneller sinkende Ölpreis hat die Sorgen um die Entwicklung der Weltwirtschaft und damit auch die Sorgen um die Bewertung von Aktien stark ansteigen lassen.
Oktober 2014 wiederholt sich auf den Aktienmärkten
Derzeit wiederholen sich auf den Aktienmärkten gerade die Geschehnisse von Anfang Oktober – interessanterweise wirklich um exakt 2 Monate zeitversetzt.
Anfang Oktober waren die Märkte (besonders in den USA) in der Nähe eines neuen Höhepunktes bevor es steil bergab ging. Die Angst (und damit die erwartete (implizite) Volatilität) nahm stark zu.
Ich habe hier darüber berichtet.
Nach 2 Wochen war alles vergessen und wir waren auf den Weg zu neuen Höhen – bis Anfang Dezember. In den beiden Charts ist das gut zu erkennen.
Das Muster von Anfang Oktober wiederholt sich gerade. Nachdem der S&P 500 Anfang Dezember wieder neue Rekordhöhen erreichte begann ein neuer Rücksetzer ab der zweiten Dezemberwoche. Der Preisverfall bei den Aktien des S&P 500 war in der letzten Woche sogar der schlimmste seit 2011 – also seit etwa 3 Jahren.
Aktien fallen seit Anfang Dezember gemeinsam mit dem Ölpreis
Plötzlich steigt die Angst wieder und die Aktienkurse gehen nach unten. Gemeinsam mit dem Ölpreis, dessen Verfall an Beschleunigung zugenommen hat. Gleichzeitig gibt es Bedenken bezüglich des Wirtschaftswachstums generell und speziell in China.
Ist Öl derzeit so billig, weil die Wirtschaft es nicht nachfragt?
Ein sinkender Ölpreis kann natürlich viele Ursachen haben. Eine davon ist sinkende Nachfrage. Eine sinkende Nachfrage nach Öl deutet natürlich auf eine schlechtere Entwicklung der Wirtschaft hin – so wird Rohöl in vielen Bereichen benötigt, besonders als Energielieferant angefangen bei Autos und Flugzeugen bis hin zu Fabriken. Außerdem ist es ein wertvoller Rohstoff für die Produktion von vielen Kunststoffen etc.
Eine sinkende Nachfrage nach dem schwarzen Gold könnte also tatsächlich darauf hindeuten, dass die Weltwirtschaft schwächelt. Das ist es, was derzeit von den Märkten befürchtet und langsam eingepreist wird.
Einige Staaten kommen dadurch sicher massiv in Bedrängnis – besonders Russland. Der Verfall des Rubels zeigt das deutlich: So waren zum Jahresanfang für einen EUR noch 45,3 Rubel zu haben. Heute bekommt man für einen EUR schon 72,75 Rubel. Das entspricht einer Abwertung von fast 40%. Der Rubel hat fast im Gleichschritt mit dem sinkenden Ölpreis an Kaufkraft verloren.
Es gibt aber noch eine zweite Erklärung für den starken Preisverfall beim Rohöl – die auf komplett andere Auswirkungen hindeuten würde:
Ist Überangebot vielleicht eine Erklärung?
Das Gegenteil eines Nachfragedefizites wäre allerdings, wenn der Preisverfall durch Überangebot zustande käme: Während sich diverse Öl-Lieferanten einen Preiskrieg geben um Marktanteile zu verteidigen und dadurch den Ölpreis in den Keller treiben, profitieren die Abnehmer. Es bleibt also mehr Geld für anderen Konsum. (Jeder kann das nachvollziehen: Wenn man das Auto billiger betanken kann, bleibt mehr im Börserl für Weihnachtseinkäufe)
Es ist nun nicht leicht festzustellen, ob eine sinkende Nachfrage oder ein Überangebot schuld an den sinkenden Preisen für das schwarze Gold sind.
Allerdings gibt es Aussagen von einigen OPEC-Staaten wie z.B. Saudi Arabien die die Fördermenge nicht reduzieren möchten um ihren Marktanteil zu sichern. Gleichzeitig hat die USA ihre Förderquote stark steigern können (unter anderem durch “Fracking”). Das wäre also ein Argument für ein Überangebot.
Eine sinkende Nachfrage innerhalb von wenigen Monaten erscheint mir eher unrealistisch – besonders, da viele börsenotierte Unternehmen in diesem Zeitraum steigene Umsätze und Gewinne verzeichnen konnten. (Zum Beispiel Dow-Jones Größen wie : Procter & Gamble, Johnson & Johnson oder 3M)
Ich persönlich gehe deshalb davon aus, dass der Ölpreis derzeit so stark fällt, weil das Angebot zu groß ist. Das ist eine schlechte Nachricht für alle Öl-Produzierenden Firmen, da sie in einem Preiskrieg verwickelt sind. Für alle anderen Unternehmen und für die Konsumenten ist das aber eine gute Nachricht: Ein wertvoller Rohstoff ist derzeit günstig zu haben (Auch wenn wir das in Österreich an den Tankstellen leider nicht wirklich mitbekommen)
Es bleibt also mehr Geld für andere Ausgaben.
Rücksetzer bei Aktienkursen zum Kaufen nutzen?
Ich persönlich sehe in der derzeitigen Situation Rücksetzer immer als Chance zum Kauf von fundamental guten Unternehmen, besonders da sich die wirtschaftliche Situation (insbesondere in den USA) in den letzten Monaten – abgesehen vom fallenden Ölpreis – nicht gravierend geändert hat.
Schwankungen sind in Aktienmärken sind völlig normal. In den letzten Monaten sind sie zwar sehr extrem (was auch an die starken Ausschlägen beim VIX deutlich zu sehen ist). Derzeit schwanken die Marktteilnehmer offensichtlich sehr stark zwischen Optimismus und Pessimissmus bzw. “kämpfen” Optimisten (Bullen) und Pessimisten (Bären) gerade an den Börsen um die vorherrschende Stimmung.
Der reine Bullenmarkt der letzten Jahre könnte also langsam zu Ende gehen und damit ist Stockpicking sehr wichtig. Man muss genau wissen, welche Unternehmen man besitzt und fest daran glauben, damit man auch Rücksetzer verkraften kann.
Der Ölpreis kennt seit Sommer nur eine Richtung: nach unten. Kostete Rohöl der SorteWTI-Crude im Juni noch über USD 100 pro Barrel so ist der Preis heute auf unter USD 60 gefallen. Ein Preisverfall von etwa 40% in wenigen Monaten.
Was sind die Ursachen?
Mittlerweile gibt es zahlreiche Theorien und Erklärungen dafür, wieso der Preis für den wichtigen Energierohstoff in den letzten Monaten so stark zurückgegangen ist.
Es sind auch Verschwörungstheorien dabei: So ist z.B. Russland sehr stark davon abhängig Öl und Gas ins Ausland zu exportieren. Sinkt der Preis für diese Rohstoffe, so bekommt Russland ein großes Problem. Ähnliches gilt für den Iran.
Saudi Arabien und die USA sind weltweit die größten Lieferanten von Rohöl. Die USA hat in den letzen Jahren stark aufgeholt, da sie die Förderquoten durch die Technik des “Fracking” stark erhöhen konnte. Beim Fracking (“hydraulic Fracturing” wird durch das Einbringen von Wasser und Chemikalien unter hohem Druck in die Gesteinsschichten das Erdreich “aufgebrochen” und es kann Öl und Gas gefördert werden, welches auf konventionellem Wege unerreichbar wäre. Es gibt zu diesem Thema auch zahlreiche Diskussionen bezüglich Umweltverträglichkeit dieser Technik. Diese möchte ich hier nicht behandeln. Die USA verwendet diese Technik jedenfalls erfolgreich und konnte damit zu einem der größten Öl-Lieferanten der Welt aufsteigen.
Die Vermutung liegt also nahe, dass die USA und Saudi Arabien gemeinsam so viel Rohöl fördern und billig verkaufen um die Feinde Russland und Iran in die Knie zu zwingen.
Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien und glaube auch, dass die Welt nicht so einfach funktioniert. Es gab schon öfters starke Schwankungen beim Ölpreis.
Bei meiner Recherche nach möglichen Ursachen für den Ölpreis-Verfall bin ich deshalb auf diesen Artikel gestossen: Die Quintessenz des Beitrages ist es, dass der Ölpreis eine sehr starke Korrelation zur Stärke oder Schwäche des US-Dollars zeigt. Rohöl wird weltweit vor allem in US-Dollar gehandelt. Ein schwächerer Dollar bedeutet damit automatisch, dass sich der Ölpreis (in US-Dollar) erhöht und ein starker Dollar macht Rohöl billiger. Aus diesem Grund verwenden viele Investoren Rohöl als Absicherung gegen einen schwachen Dollar (Hedge). Dadurch verstärkt sich diese Dynamik natürlich von selbst: Wird der Dollar schwach, wird mehr in Öl investiert um sich gegen eine weitere Schwäche zu schützen. Bei einem starken Dollar ist das Gegenteil der Fall und Öl wird verkauft.
Die Korrelation zwischen dem Dollar-Kurs und dem Ölpreis im Jahr 2014 habe ich auf diesem Chart dargestellt:
Deutlich zu sehen ist, dass der Ölpreis gemeinsam mit dem EUR (im Vergleich zum Dollar) gesunken ist – wenn auch deutlich stärker. (Die Achsen sind angepasst um den Effekt zu zeigen)
Ein starker Dollar bedeutet also billigeres Öl und vice versa. Dieses Muster gab es in der Vergangenheit bereits öfters. Es müssen also noch keine Verschwörungstheorien für die Erklärung herhalten. Wieso der Dollar derzeit so stark ist, ist eine andere Frage die einen eigenen Artikel bedarf.
Was sind die Auswirkungen des niedrigen Ölpreises?
Zuerst einmal bekommen einige Staaten erhebliche Probleme, die auf den Export von Rohöl oder Gas angewiesen sind. Dazu gehören besonders Russland und Venezuela. Sie leiden sicher unter dem Ölpreis-Verfall am meisten und es könnte sie sogar in die Nähe der Pleite bringen.
Außerdem haben viele Öl-produzierende Unternehmen ein Problem. Sie können eventuell nicht mehr kostendeckend fördern bzw. produzieren. Ein prominentes “Opfer” im eigenen Lande ist die OMV.
Es gibt aber natürlich auch Gewinner aus dieser Situation. Ich habe bereits vor einigen Wochen diesbezüglich einen Artikel über die Profiteure eines niedrigen Ölpreises geschrieben.
Besonders viel Öl in Form von Kerosin wird von Flugzeugen verbraucht und die Stellen die Geschäftsgrundlage von Airlines dar. Deshalb habe ich damals auch Aktien von Fluglinien vergleichen um eine davon als Absicherung des OMV-Investments im Financeblog-wikifolio aufzunehmen. Die Entscheidung fiel damals auf die irische Ryanair, die seither ebenfalls im Financeblog-wikifolio dabei ist.
Aus heutiger Sicht war das ein weiser Entschluss, wie in diesem Chart hier zu sehen ist:
Man sieht, dass der Aktienkurs der OMV die Talfahrt des Rohöls beinahe 1:1 mitgemacht hat. Im Gegensatz dazu hat sich die Aktie der Ryanair sehr schön entwickelt.
Es gibt also Gewinner und Verlierer eines sinkenden Ölpreises. Da es gerade bei Rohstoffen sehr schwer vorhersehbar ist, wie die Zukunft aussieht, fühle ich mich sehr wohl, in beide Richtungen abgesichert zu sein. Es handelt sich sowohl bei der OMV als auch bei der Ryanair um – meiner Ansicht nach – sehr gute Unternehmen, die einfach unterschiedlich vom Ölpreis profitieren. Hat man beide im Portfolio so profitiert man von der Ertragsstärke beider und hat das Risiko der Preisschwankungen beim Ölpreis relativ gut im Griff.
Zur Verdeutlichung: Die Korrelation zwischen Ölpreis, Dollarkurs und Ölpreis-sensitiven Aktien im Vergleich
Die Korrelation (also die Ähnlichkeit der Bewegungen im Kursverlauf) kann man auch in einer Zahl ausdrücken: Den Korrelationskoeffizienten: Er sagt aus, wie sehr sich zwei Kursverläufe ähnlich sind: Ein Korrelationskoeffizient von 1 bedeutet, dass 2 Kursverläufe absolut identisch sind. Ist die Korrelation 0, dann wären die beiden Kursverläufe im Vergleich absolut zufällig und hätten keinerlei Ähnlichkeit zueinander.
Bei einer negativen Zahl sind die Kursverläufe indirekt proportional zueinander, d.h. sinkt der eine Preis so steigt der andere um ungekehrt. Bei einem Korrelationskoeffizienten von Minus 1 wäre diese Entwicklung exakt gegengesetzt: für jeden Punkt den der eine Kursverlauf sinkt, steigt der andere um einen Punkt und vice versa.
Mit diesem Wissen schauen wir uns einmal die Korrelation zwischen dem Ölpreis, dem Dollarkurs (zum Euro) sowie zu den beiden Aktien im Financeblog-wikifolio an die vom Ölpreis abhänig sind: OMV und Ryanair:
Korrelation Ölpreis zu
OMV
0,85
Ryanair
-0,69
EURUSD
0,88
Am stärksten ist die Korrelation zum Dollarkurs, was die oben bereits ausgeführte Argumentation unterstützt, dass ein starker Dollar automatisch zu einem niedrigen Ölpreis führt.
Auch die Korrelation zum Aktienkurs der OMV ist extrem hoch. Sinkt der Ölpreis, sinkt auch der Aktienkurs der OMV und vice versa.
Bei der Ryanair ist die Korrelation negativ, d.h. ein sinkender Ölpreis führt zu einem steigenden Aktienkurs, wenngleich die Korrelation nicht so hoch ist wie bei der OMV handelt es sich dennoch um eine gute Absicherung.
Wenn man also an einen weiteren Rückgang beim Ölpreis glaubt, sollte man Unternehmen kaufen die davon profitieren. Glaubt man an einen Anstieg, ist jetzt der Zeitpunkt Unternehmen zu kaufen die davon profitieren (also besonders Öl-Produzenten). Sieht man die Lage wie ich – also mit Ungewissheit – so sollte man in beiden Bereichen investiert sein und dort die jeweils besten Unternehmen heraussuchen.
Der Preis für Rohöl ist in den letzten Monat in einen Bärenmarkt übergegangen und hat von seinem letzten Hoch mittlerweile 30% eingebüßt.
Heute ist der Ölpreis auf das tiefste Niveau seit 2010 gefallen.
Da im Financeblog-wikifolio auch ein Öl-Produzent vertreten ist (die OMV), welche natürlich nicht erfreut ist über den Preisverfall bei Rohöl, dachte ich, dass es sinnvoll ist zur Absicherung auch ein Unternehmen mit in das Portfolio zu nehmen, welches von niedrigem Ölpreis profitiert.
Bei der Frage, welche Unternehmen am ehesten von einem längerfristig niedrigen Ölpreis profitieren bin ich bei den Fluglinien angelangt. Für sie sind die Treibstoffkosten ein wichtiger Kostenpunkt.
Deshalb nehmen wir also heute folgende Unternehmen unter die Lupe:
Der Vergleich:
Ich habe einen bunt gemischten Mix aus Airlines zusammengestellt, von der etablierten, großen Airline bis zum Billigflieger ist alles dabei:
Die deutsche Lufthansa und die französische Air France als Vertreter der alt eingesessenen europäischen Luftfahrt , die irische Ryianair und die britische Easyjet als europäische Billig-Airlines. Sinagpore Airline als asiatische Qualitätsfluglinie – mit entsprechendem Ruf.
Und schließlich noch 2 Vertreter der Luftfahrt-Branche aus den USA: Southwest Airlines und der größte amerikanische Billigflieger Jetblue.
Kennzahlen bei Airlines:
Abgesehen von den aus meinen Vergleichen bekannten Kennzahlen gibt es bei Airlines eigene Vergleichsparameter, also eigene Kennzahlen die den Vergleich des Geschäftserfolges einfacher machen sollen.
Hierzu zählt natürlich die Anzahl der Passagiere die jährlich befördert wurden, aber auch die Kosten und Erträge pro Passagier.
Es gibt außerdem noch 2 Kennzahlen die immer in den Geschäftsberichten auftauchen und deshalb hier nicht unerwähnt bleiben sollten:
ASK (bzw. ASM): Available Seat Kilometers bzw. Miles: Hier geht es darum aufzuzeigen, wie viele Kilometer oder Meilen insgesamt im Berichtszeitraum zur Verfügung standen, also quasi die Anzahl der Sitzplätze multipliziert mit der Länge der einzelnen Flüge.
RPK (bzw. RPM): Revenue Passenger Kilometer bzw. Mile Diese Kennzahl dient dazu zu zeigen, wie viel mit einem Passagier pro geflogenem Kilometer oder Meile umgesetzt wurde.
Mit diesen beiden Kennzahlen kann man die Effizienz voń Airlines gut vergleichen, wobei mir die zweite Kennzahl wichtiger erscheint.
Load Factor: Der Load Factor sagt aus, wie gut gebucht die einzelnen Flüge im Durchschnitt sind: Bei einem ausgebuchten Flug beträgt der Load-Factor natürlich 100%, wenn im Durchschnitt über alle Flüge etwa 20% der Plätze frei bleiben so ist der Load-Factor nur 80%.
Ich werde in meinem Vergleich auf die beiden Kennzahlen ASK und RPK aus 2 Gründen verzichten.
1) Wir vergleichen Airlines, welches das angelsächsiche Maß der Meilen verwenden mit welchen die das metrische Maß der Kilometer verwenden. Das alleine ist schon schwer zu vergleichen. Dazu kommt noch, daß die einzelnen Airlines in unterschiedlichen Währungen bilanzieren. Die Umrechnung zwischen Meilen und Kilometer und zwischen den einzelnen Währungen rechtfertigt meiner Ansicht nach nicht die Verwendung dieser Kennzahlen zum Vergleich.
Ich Gewinn:
in meinen Vergleichen immer bewusst Maßstäbe die proportional vergleichbar sind, egal in welcher Währung ein Unternehmen bilanziert (also z.B. Prozent des Wachstums etc)
2) Ich werde ausreichend andere Kennzahlen verwenden um die Ertragskraft und die Effizienz der einzelnen Airlines zu vergleichen, z.B. den Load-Factor und die Entwicklung des Umsatzes pro Passagier.
Der Umsatz im Vergleich:
Umsatz
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Zuwachs
Rang
LUFTHANSA
16’965.00
18’065.00
19’849.00
22’420.00
24’842.00
22’283.00
26’459.00
28’734.00
30’135.00
30’028.00
77.00%
6
AIR FRANCE
12’337.00
18’978.00
21’448.00
23’073.00
24’123.00
23’970.00
23’310.00
24’363.00
25’633.00
25’520.00
106.86%
5
RYANAIR
1’074.22
1’319.04
1’692.53
2’236.90
2’713.82
2’941.97
2’988.10
3’629.50
4’390.20
4’884.00
354.65%
1
EASYJET
1’089.60
1’341.40
1’619.70
1’797.20
2’362.80
2’666.80
2’973.00
3’452.00
3’854.00
4’258.00
290.79%
3
SINGAPORE AIRLINES
9’761.90
12’012.90
13’341.10
14’494.40
15’972.50
15’996.30
12’707.30
14’524.80
14’857.80
15’098.20
54.66%
7
SOUTHWEST
6’530.00
7’584.00
9’086.00
9’861.00
11’023.00
10’350.00
12’104.00
15’658.00
17’088.00
17’699.00
171.04%
4
JET BLUE
1’265.00
1’701.00
2’363.00
2’842.00
3’388.00
3’292.00
3’779.00
4’504.00
4’982.00
5’441.00
330.12%
2
Beim Umsatz vergleich zeigt sich bereits ein eindeutiges Bild: Die Billigflieger wachsen stärker als die renommierten Airlines: Ryianair, Jetblue und Easyjet liegen deutlich vorne.
Gewinn:
Nettogewinn
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
LUFTHANSA
404.00
453.00
803.00
1’655.00
542.00
-34.00
1’131.00
-13.00
1’228.00
313.00
468.80
916.85
AIR FRANCE
93.00
1’710.00
913.00
891.00
756.00
-814.00
289.00
-809.00
-1’192.00
-1’827.00
-301.50
249.43
RYANAIR
206.61
280.04
306.71
435.60
390.71
-169.17
305.30
374.60
560.40
569.30
748.85
833.60
EASYJET
41.10
59.00
94.10
152.30
83.20
71.20
121.00
225.00
255.00
398.00
455.80
502.31
SINGAPORE AIRLINES
849.30
1’352.40
1’240.70
2’128.80
2’049.90
1’061.50
215.80
1’092.00
335.90
378.90
376.94
548.32
SOUTHWEST
313.00
484.00
499.00
645.00
178.00
99.00
459.00
178.00
421.00
754.00
1’349.44
1’715.94
JET BLUE
46.00
-20.00
-1.00
18.00
-85.00
61.00
97.00
86.00
128.00
168.00
255.36
348.91
GewinnVeränderung
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2004-2014
Rang
LUFTHANSA
12.13%
77.26%
106.10%
-67.25%
-106.27%
3426.47%
-101.15%
9546.15%
-74.51%
49.78%
16.04%
5
AIR FRANCE
1738.71%
-46.61%
-2.41%
-15.15%
-207.67%
135.50%
-379.93%
-47.34%
-53.27%
83.50%
-424.19%
7
RYANAIR
35.54%
9.52%
42.02%
-10.31%
-143.30%
280.47%
22.70%
49.60%
1.59%
31.54%
262.44%
4
EASYJET
43.55%
59.49%
61.85%
-45.37%
-14.42%
69.94%
85.95%
13.33%
56.08%
14.52%
1009.00%
1
SINGAPORE AIRLINES
59.24%
-8.26%
71.58%
-3.71%
-48.22%
-79.67%
406.02%
-69.24%
12.80%
-0.52%
-55.62%
6
SOUTHWEST
54.63%
3.10%
29.26%
-72.40%
-44.38%
363.64%
-61.22%
136.52%
79.10%
78.97%
331.13%
3
JET BLUE
-143.48%
95.00%
1900.00%
-572.22%
171.76%
59.02%
-11.34%
48.84%
31.25%
52.00%
455.14%
2
Nachhaltige schwarze Zahlen über die letzten 10 Jahre konnten nur Easyjet, Singapore Airlines und Southwest Airlines erwirtschaften. Besonders die Finanzkrise bekamen alle zu spüren: 2008 verhagelte noch ein sehr hoher Ölpreis das Ergebnis aller Gesellschaften und 2009 schließlich mussten sie die Folgen der Finanzkrise, welche Ende 2008 ausgebrochen ist, verkraften.
Air France steht mit Abstand am schlechtesten da. In 5 von 10 Jahren konnten nur Verluste “eingeflogen” werden.
Passagierzahlen:
Passagiere
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2004-2013
LUFTHANSA
50’900.00
51’300.00
53’432.00
62’894.00
72’890.00
77’315.00
92’700.00
100’600.00
103’600.00
104’600.00
105.50%
AIR FRANCE
43’700.00
65’800.00
70’000.00
73’500.00
74’795.00
73’844.00
70’715.00
75’781.00
77’448.00
77’276.00
76.83%
RYANAIR
21’244.13
25’641.51
32’220.37
42’509.11
50’931.72
58’565.66
66’504.00
72’062.66
75’814.55
79’300.00
273.28%
EASYJET
24’300.00
29’600.00
33’000.00
37’200.00
43’700.00
45’200.00
48’800.00
54’500.00
58’400.00
60’800.00
150.21%
SINGAPORE AIRLINES
13’278.00
15’944.00
16’995.00
18’346.00
19’120.00
18’293.00
16’480.00
16’647.00
17’155.00
18’210.00
37.14%
SOUTHWEST
70’902.77
77’693.88
83’814.82
88’713.47
88’529.23
86’310.23
88’191.32
103’973.76
109’346.51
108’075.98
52.43%
JET BLUE
11’782.63
14’729.00
18’565.00
21’387.00
21’920.00
22’450.00
24’254.00
26’370.00
28’956.00
30’463.00
158.54%
Bei den Passagierzahlen konnten alle in den letzten 10 Jahren zulegen – allen Krisen zum Trotz. Interessant für die fundamentale Performance ist allerdings, ob auch die Ticket-Preise pro Passagier gesteigert werden konnten:
Umsatz pro Passagier:
Umsatz/Passagier
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
LUFTHANSA
333.30
352.14
371.48
356.47
340.81
288.21
285.43
285.63
290.88
287.07
AIR FRANCE
282.31
288.42
306.40
313.92
322.52
324.60
329.63
321.49
330.97
330.24
RYANAIR
50.57
51.44
52.53
52.62
53.28
50.23
44.93
50.37
57.91
61.59
EASYJET
44.84
45.32
49.08
48.31
54.07
59.00
60.92
63.34
65.99
70.03
SINGAPORE AIRLINES
735.19
753.44
785.00
790.06
835.38
874.45
771.07
872.52
866.09
829.12
SOUTHWEST
92.10
97.61
108.41
111.16
124.51
119.92
137.25
150.60
156.27
163.76
JET BLUE
107.36
115.49
127.28
132.88
154.56
146.64
155.81
170.80
172.05
178.61
Umsatz/Passagier Veränderung
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2004-2014
Rang
LUFTHANSA
5.65%
5.49%
-4.04%
-4.39%
-15.43%
-0.97%
0.07%
1.84%
-1.31%
-13.87%
7
AIR FRANCE
2.16%
6.23%
2.45%
2.74%
0.65%
1.55%
-2.47%
2.95%
-0.22%
16.98%
5
RYANAIR
1.73%
2.12%
0.17%
1.26%
-5.72%
-10.56%
12.10%
14.97%
6.36%
21.80%
4
EASYJET
1.07%
8.31%
-1.57%
11.92%
9.12%
3.26%
3.97%
4.19%
6.12%
56.19%
3
SINGAPORE AIRLINES
2.48%
4.19%
0.64%
5.74%
4.68%
-11.82%
13.16%
-0.74%
-4.27%
12.78%
6
SOUTHWEST
5.99%
11.06%
2.54%
12.02%
-3.69%
14.45%
9.73%
3.77%
4.79%
77.82%
1
JET BLUE
7.57%
10.21%
4.40%
16.31%
-5.13%
6.26%
9.62%
0.73%
3.81%
66.36%
2
In der ersten Tabelle sieht man den Umsatz pro Passagier in der jeweiligen Währung in der die entsprechende Airline bilanziert, also bei den beiden kontinental-europäischen sowie bei Ryanair in EUR, bei den amerikanischen in USD, bei der Singapore Airlines in SGD und bei EasyJet in GBP. Die Werte sind also nicht direkt vergleichbar. Dennoch deutlich zu erkennen ist, daß Lufthansa und Air France sowie Singapore Airlines deutlich höhere Ticketpreise verlangen können als die anderen. (Ryanair bilanziert z.B. auch in EUR und hat mit 61,59 Umsatz/Passagier nur etwa ein fünftel der Air France). Am meisten kann Singapore-Airlines verlangen (Der SGD steht zum EUR etwa 1 : 1,6). Sie hat auch den Ruf einer Luxus-Airline mit hohen Preisen.
Für den fundamentalen Vergleich habe ich allerdings nur die Veränderung (also idealerweise das Wachstum) der Umsätze pro Passagier hergenommen – in der zweiten Tabelle dargestellt.
Sie sind vergleichbarer und sagen mehr über die Entwicklung der einzelnen Airline-Unternehmen aus: Die Billigflieger konnten in den letzten 10 Jahren den Umsatz pro Passagier ingesamt deutlich besser steigern als die alt eingesessenen. Southwest, Jet Blue und EasyJet liegen hier vorne.
Ladefaktor (load factor):
Ladefaktor
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Rang
LUFTHANSA
74.00%
75.00%
75.20%
77.40%
78.90%
77.90%
79.60%
77.60%
78.80%
79.80%
6
AIR FRANCE
75.60%
78.70%
80.60%
81.40%
80.80%
79.70%
81.70%
82.00%
83.10%
83.80%
2
RYANAIR
81.00%
77.82%
83.00%
84.09%
83.34%
83.23%
83.86%
84.06%
82.00%
82.00%
4
EASYJET
84.50%
85.20%
84.80%
83.70%
84.10%
85.50%
89.17%
88.50%
88.70%
89.30%
1
SINGAPORE AIRLINES
73.30%
74.10%
75.60%
79.20%
80.30%
76.50%
78.40%
78.50%
77.40%
79.30%
7
SOUTHWEST
69.50%
70.70%
73.10%
72.60%
71.20%
76.00%
79.30%
80.90%
80.30%
80.10%
5
JET BLUE
83.20%
85.20%
81.60%
80.70%
80.40%
79.70%
81.40%
82.40%
83.80%
83.70%
3
Wie voll werden die Flugzeuge? Was für den Flugreisenden eher unangenehm ist, ist für die Airline ein Segen: Ausgebuchte Flüge.
Hier liegt EasyJet mit einer durchschnittlichen Auslastung von fast 90% im Jahr 2013 ganz vorne. Die bekommen ihre Flieger wirklich (fast) voll.
Interessanterweise hat auch Air France einen extrem guten Ladefaktor im Vergleich zu den anderen. Aus irgend einem Grund kann schneidet dieses Unternehmen bei fast allen anderen fundamentalen Vergleichen am schlechtesten ab.
Treibstoffkosten als Anteil der operativen Kosten:
Treibstoffkosten
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
LUFTHANSA
n/a
14.20%
17.09%
17.80%
20.94%
14.66%
18.86%
21.78%
24.13%
22.92%
AIR FRANCE
10.65%
14.77%
17.49%
19.50%
20.13%
23.66%
23.77%
26.05%
28.26%
27.16%
RYANAIR
15.61%
27.18%
35.14%
39.28%
36.35%
44.12%
34.57%
39.06%
42.99%
45.26%
EASYJET
14.13%
20.54%
25.80%
26.17%
31.23%
30.84%
26.25%
28.81%
32.62%
31.43%
SINGAPORE AIRLINES
15.75%
20.22%
28.17%
29.62%
29.45%
35.41%
29.41%
28.89%
40.11%
39.83%
SOUTHWEST
16.73%
19.60%
26.20%
28.00%
35.10%
30.20%
32.60%
37.70%
37.20%
35.28%
JET BLUE
22.10%
29.50%
33.60%
34.80%
41.20%
31.40%
32.40%
39.80%
39.20%
37.90%
Diese Tabelle dient besonders der Information. Ich habe sie nicht in die fundamentale Bewertung übernommen, da es auch hier einige Unschärfen gibt.
Es ist aber interessant, dass gerade bei den Billig-Airlines die Treibstoffkosten den höchsten Anteil an den gesamten operativen Kosten ausmacht. Das ist aber eigentlich logisch: Die Billig-Fluglinien müssen möglichst effizient wirtschaften und können andere Kosten wie z.B. Personalkosten niedrig halten. Für den Treibstoff müssen sie aber dennoch den Marktpreis bezahlen.
Sie profitieren also am stärksten vom derzeit sinkenden Ölpreis.
Da sich die einzelnen Airlines mit unterschiedlichen Strategien gegen Ölpreisschwankungen absichern (=”hedging”) und der Vergleich der Hedging-Strategien diesen Vergleich sprengen würde, verzichte ich darauf und nehme diese Kennzahl auch nicht in die Bewertung auf.
Die Tatsache, dass ein um 30% niedrigerer Ölpreis (wie nach dem derzeitigen Kursverfall) die operativen Kosten einer Airline um mehr als 10% senken kann ist aber schon wichtig. Die Treibstoffkosten machen immerhin im Durchschnitt mehr als 30% der operativen Kosten aus – wenn diese um ein Drittel sinken, wirkt sich das auf die operativen Kosten und damit natürlich auf den Gewinn enorm aus – es sei denn die Kosten werden voll an die Endkunden weitergegeben)
Gesamtkapitalrendite:
GK-Rendite
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Rang
LUFTHANSA
5.05%
5.64%
7.91%
10.79%
5.23%
1.83%
5.75%
1.72%
6.24%
2.87%
5
AIR FRANCE
1.76%
8.81%
4.96%
4.85%
3.79%
-1.53%
2.63%
-1.25%
-2.73%
-5.26%
7
RYANAIR
8.65%
8.84%
8.21%
9.00%
7.71%
-0.60%
4.99%
5.45%
7.44%
7.48%
2
EASYJET
3.31%
4.29%
5.40%
7.46%
3.78%
2.70%
3.70%
5.71%
6.52%
9.34%
1
SINGAPORE AIRLINES
5.07%
6.81%
6.01%
8.95%
8.44%
4.98%
1.54%
4.97%
2.14%
2.14%
6
SOUTHWEST
3.19%
4.05%
4.28%
4.26%
1.98%
0.69%
2.97%
0.99%
2.26%
3.90%
4
JET BLUE
3.22%
1.82%
2.99%
3.57%
1.81%
3.85%
4.14%
3.68%
4.19%
4.30%
3
Air France fällt schon einmal wieder negativ auf. Am besten entwickelte sich die EasyJet, welche 2013 fast 10% GK-Rendite erreichen konnte. Auch hier punkten besonders die Billig-Airlines.
Eigenkapital:
EK-Quote
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
LUFTHANSA
22.21%
23.46%
28.56%
34.95%
37.28%
23.50%
28.44%
28.65%
16.94%
21.00%
AIR FRANCE
31.52%
25.95%
29.66%
31.54%
32.50%
19.73%
24.95%
22.31%
18.13%
9.01%
RYANAIR
49.52%
45.43%
42.98%
44.07%
39.54%
37.96%
37.66%
34.36%
36.74%
36.59%
EASYJET
59.58%
52.98%
44.89%
45.80%
41.23%
35.59%
37.50%
38.15%
41.77%
45.72%
SINGAPORE AIRLINES
56.48%
58.15%
59.34%
59.80%
58.94%
58.39%
61.15%
59.09%
59.83%
59.76%
SOUTHWEST
48.73%
47.67%
47.91%
41.38%
34.62%
38.22%
40.33%
38.06%
37.60%
37.92%
JET BLUE
27.02%
23.41%
19.66%
18.51%
21.03%
23.61%
25.09%
24.85%
26.70%
29.03%
Die Eigenkapitalquote habe ich wieder nur zu Informationszwecken in den Vergleich aufgenommen, da ich die Entwicklung des Eigenkapitales als wichtiger erachte – es sei denn die Eigenkapitalquote ist gefährlich niedrig. Das ist hier nur bei der Air France der Fall (2013 war sie nur 9% und Ende 2014 wird sie wahrscheinlich sogar noch niedriger ausfallen). Auch Lufthansa ist an der Grenze wo es gefährlich werden könnte. Alle anderen haben mit >= 30% Eigenkapital in nächster Zukunft nichts zu befürchten.
Wachstum des Eigenkapitals:
EK /Aktie
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Zuwachs p.a.
Rang
LUFTHANSA
8.68
9.46
10.10
14.95
14.26
13.31
18.00
17.36
10.39
13.13
4.71%
3
AIR FRANCE
18.58
22.37
29.16
29.93
33.57
19.10
23.58
20.50
16.40
7.47
-9.63%
7
RYANAIR
0.96
1.14
1.29
1.64
1.68
1.65
1.93
1.98
2.27
2.26
10.01%
2
EASYJET
1.98
2.16
2.39
2.75
3.02
3.08
3.49
3.96
4.53
5.08
11.05%
1
SINGAPORE AIRLINES
9.13
10.85
11.78
12.98
12.77
11.78
11.30
11.89
10.96
11.14
2.23%
6
SOUTHWEST
7.04
8.33
8.23
9.45
6.69
7.34
8.34
8.90
9.57
10.47
4.52%
5
JET BLUE
4.84
5.27
5.36
5.71
4.66
5.30
5.61
6.24
6.72
7.22
4.55%
4
Für den Aktionär ist natürlich besonders interessant, wie sich sein Anteil entwickelt. Eine Aktie ist schliesslich eine Beteiligung am Eigenkapital. Hier liegen die beiden Billigflieger EasyJet und Ryanair vorne und Air France bildet wieder einmal das Schlusslicht.
Nach den vielen Vergleichen die ich bisher hier veröffentlich habe ist es immer wieder bezeichnend, wenn es ein einzelnes Unternehmen gibt, welches immer das Schlusslicht bildet.
Cashflow:
Free Cashflow
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Zuwachs
Rang
LUFTHANSA
236.00
856.00
624.00
1’087.00
2’197.00
-569.00
617.00
-56.00
369.00
701.00
197.03%
6
AIR FRANCE
-68.00
-140.00
112.00
472.00
254.00
-1’245.00
-994.00
-1’499.00
-621.00
293.00
330.88%
7
RYANAIR
108.09
-120.79
64.35
374.88
-233.21
-288.88
-126.30
-110.90
702.70
712.80
559.45%
1
EASYJET
-203.50
10.20
-99.40
-3.00
-60.20
-380.50
-109.00
-126.00
78.00
301.00
47.91%
4
SINGAPORE AIRLINES
-462.80
737.70
366.50
308.20
2’477.00
-402.30
567.70
2’206.10
171.60
159.20
-65.60%
5
SOUTHWEST
-618.00
972.00
7.00
1’514.00
-2’444.00
400.00
1’068.00
417.00
716.00
1’030.00
66.67%
3
JET BLUE
-598.00
-954.00
-722.00
-259.00
-671.00
52.00
274.00
134.00
156.00
121.00
-79.77%
2
Das ist bei Airlines ein sehr schwieriges Thema, über das man eigentlich schon mehrere Seiten schreiben könnte: Im Wachstum muß man viel investieren. Flugzeuge kosten echt viel Geld. Investitionen schmälern natürlich den Free Cashflow. Deshalb habe ich in meinem Vergleich den wachsenden Airlines eher einen negativen Cashflow “verziehen” als denen mit stagnierender Entwicklung. Das beste Wachstum hatten die Billigflieger Ryanair, EasyJet und JetBlue. Sie haben deshalb wahrscheinlich mehr neue Flugzeuge benötigt als die anderen. Ryanair konnte trotzdem 2013 und 2013 einen extrem guten Cashflow erzielen und bekam deshalb Platz 1, gefolgt von JetBlue welche seit 2009 einen positiven Cashflow aufweisen können. Air France wieder einmal auf dem letzten Platz: Kein Wachstum UND negativer Cashflow ist für mich nicht erklärbar.
Die Gesamtwertung:
Gesamtranking
Umsatz
Umsatzrendite
Gewinn
Umsatz/Passagier
Ladefaktor
GK-Rendite
EK/Aktie
Cashflow
Durchschn.
Rang
LUFTHANSA
6
6
5
7
6
5
3
6
5.50
5
AIR FRANCE
5
7
7
5
2
7
7
7
5.88
6
RYANAIR
1
1
4
4
4
2
2
1
2.38
2
EASYJET
3
2
1
3
1
1
1
4
2.00
1
SINGAPORE AIRLINES
7
5
6
6
7
6
6
5
6.00
7
SOUTHWEST
4
3
3
1
5
4
5
3
3.50
4
JET BLUE
2
4
2
2
3
3
4
2
2.75
3
Interessanterweise sind die Gewinner im Vergleich genau die Airlines, die Flüge am günstigsten anbieten können: EasyJet und Ryanair. Die Billigflieger sind offensichtlich wesentlich effizienter als ihre eingesessenen Mitbewerber. Und das geht nicht einmal unbedingt auf Kosten der Sicherheit. Es hätte diesen Vergleich gesprengt, aber ich kann sagen, dass das z.B. sogar durchschnittliche Alter der Flugzeuge bei den Billigairlines oft niedriger ist als bei so manch “klassischer” Airline.
Die Bewertung:
KGV:
KGV
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
aktuell
2015
Median
Rang
LUFTHANSA
11.80
12.62
11.89
5.04
9.45
-158.26
6.62
-322.11
5.33
22.71
12.86
6.58
8.04
6
AIR FRANCE
40.55
2.88
9.51
8.04
3.71
-4.03
14.14
-1.45
-1.77
-1.24
-6.84
8.27
3.30
1
RYANAIR
19.53
22.58
26.27
16.04
11.50
-28.47
18.17
14.17
12.01
15.21
15.57
13.98
15.39
5
EASYJET
18.23
25.74
26.65
17.12
13.98
21.19
15.66
7.52
11.91
15.11
13.40
12.16
15.39
3
SINGAPORE AIRLINES
16.35
11.18
17.48
9.53
6.56
16.63
86.22
10.98
37.99
32.00
31.98
21.98
17.06
7
SOUTHWEST
40.75
26.91
24.31
13.92
34.83
85.29
21.11
37.44
17.81
17.40
19.90
15.65
22.71
2
JET BLUE
53.20
-130.35
-2’495.11
60.09
-21.75
26.18
20.33
17.97
12.39
14.23
14.30
10.47
14.27
4
Daß Air France vergleichsweise am günstigsten ist, verwundert natürlich nicht. Das Unternehmen ist einfach nicht gut. Kein Kauf. Interessanter ist da schon, daß der Sieger aus dem fundamentalen Vergleich (EasyJet) beim KGV-Vergleich den dritten Platz belegt. EasyJet ist vom KGV her derzeit günstiger als im 10 jährigen Median.
Dividende, KBV und KUV:
Bewertung
Div.Rendite
Div. Wachstum 3 J
KBV
KUV
LUFTHANSA
3.11%
-9.14%
1.29
0.21
AIR FRANCE
0.00%
0.00%
0.90
0.09
RYANAIR
3.10%
0.00%
2.76
2.20
EASYJET
2.88%
0.00%
3.67
1.39
SINGAPORE AIRLINES
2.16%
-31.00%
0.94
0.80
SOUTHWEST
0.59%
123.14%
3.61
1.49
JET BLUE
0.00%
0.00%
1.53
0.64
Stabile Dividenden darf man sich von Airlines leider eher nicht erwarten. Wie wir bereits beim Cashflow gehen haben sind die Investitionen sehr hoch und es bleibt sehr wenig zum Ausschütten an die Aktionäre übrig.
Ich würde mich deshalb nicht auf Dividendenzahlungen verlassen. Die Billig-Airlines möchten noch wachsen und die alt eingesessenen können zuwenig Geld verdienen für eine nachhaltige Dividendenausschüttung.
Vom KBV her sind auch hier wieder die letzt-Platzierten im Vergleich am günstigsten (Air France und Singapore Airlines). Schlechte Qualität kaufen wir allerdings nicht einmal wenn wir sie zum Diskontpreis erhalten.
Von den Gewinnern (den Billig-Airlines Ryanair, EasyJet) sowie Southwest ist zwar Southwest vom KBV und KUV am günstigsten, da aber EasyJet die Nummer eins im fundamentalen Vergleich war und auch vom KGV her attraktiv ist, finde ich KBV und KUV nicht überteuert.
Ich werde deshalb EasyJet als “Absicherung” gegen einen weiter sinkenden Ölpreis in das Financeblog-wikifolio aufnehmen.
Nachtrag:
Nachdem leider die Aktie der EasyJet bei wikifolio nicht verfügbar ist, habe ich jetzt eine Order für das zweitbeste Unternehmen in meinem Vergleich aufgegeben: Ryanair.
Der Chart:
Interessant beim Blick auf den Chart ist, dass der Sieger der fundamentalen Bewertung auch bei der Kursentwicklung in den letzten Jahren den Index S&P 500 deutlich schlagen konnte und im Vergleich ganz vorne liegt. Auch die zweit-platzierte Billig-Airline Ryanair hatte eine gute Entwicklung. Und die Air-France, welche fundamental insgesamt fast am schlechtesten abschnitt, hatte auch die schlechteste Kursentwicklung.
Auf den Märkten geht es derzeit turbulent zu – so auch im Financeblog. Deshalb gibt es heute noch einen Beitrag.
Heute erreichte der Preis für Rohöl an die CBOE (Chicago Board of Exchange) einen neuen Tiefstand, den er seit fast 2 Jahren nichtmehr gesehen hat.
Gleichzeitig litten die Aktienkurse etlicher börsenotierter Öl-Konzerne. Für mich ist das ein Anlaß zu analysieren, wie abhängig diese Ölkonzerne vom Ölpreis sind. Können sie auch bei niedrigem Ölpreis gute Gewinne machen? Wie schlimm sind Schwankungen im Ölpreis? Und: Gibt es auch hier derzeit Schnäppchen, also Gute und Günstige Unternehmen?
Zuerst einmal ein Blick auf den Chart des Ölpreises seit Anfang 2012.
Und jetzt noch ein Blick auf die Preisentwicklung seit 10 Jahren:
Es ist immer gut, Charts von mehreren Zeiträumen zu vergleichen.
Bei diesen beiden Charts sieht man, daß der derzeitige Absturz im 2 Jahres-Zeitraum zwar enorm war, aber auf 10 Jahres-Sicht gesehen eher lächerlich anmutet.
Die Schwankungen im Jahr des Ausbruches der Finanzkrise 2008 waren wesentlich extremer. Der Vergleich eines Tsunamis mit einem Sturm im Wasserglas bietet sich regelrecht an.
Wenn wir also analysieren, wie die einzelnen Unternehmen auf die Schwankungen 2008 reagieren konnten, können wir schon einmal erste Rückschlüsse darauf ziehen, wie sie den derzeitigen Preisverfall verkraften werden.
Der Vergleich:
Ich habe für den Vergleich natürlich wieder ein österreichisches Unternehmen genommen, die OMV.
Außerdem die beiden größten amerikanischen Öl-Konzerne: Exxon und Chevron, sowie die großen Europäer: Total, Royal Dutch Shell, ENI und BP
Umsatz:
OMV AG
EXXON MOBIL CORP
CHEVRON CORP
TOTAL SA
ROYAL DUTCH SHELL PLC-A SHS
ENI SPA
BP PLC
Umsatz
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
2004
9.828,79
n/a
263.989,00
n/a
144.750,00
n/a
100.481,00
n/a
265.190,00
n/a
57.545,00
n/a
199.876,00
n/a
2005
15.579,70
58,51%
328.213,00
24,33%
184.922,00
27,75%
117.057,00
16,50%
306.731,00
15,66%
73.728,00
28,12%
239.792,00
19,97%
2006
18.970,37
21,76%
335.086,00
2,09%
195.341,00
5,63%
132.689,00
13,35%
318.845,00
3,95%
86.105,00
16,79%
265.906,00
10,89%
2007
20.042,04
5,65%
358.600,00
7,02%
203.970,00
4,42%
136.824,00
3,12%
355.782,00
11,58%
87.256,00
1,34%
284.365,00
6,94%
2008
25.542,60
27,45%
425.071,00
18,54%
255.112,00
25,07%
160.331,00
17,18%
458.361,00
28,83%
108.082,00
23,87%
361.143,00
27,00%
2009
17.917,27
-29,85%
275.564,00
-35,17%
159.293,00
-37,56%
112.153,00
-30,05%
278.188,00
-39,31%
83.227,00
-23,00%
239.272,00
-33,75%
2010
23.323,44
30,17%
341.578,00
23,96%
189.607,00
19,03%
140.476,00
25,25%
368.056,00
32,30%
98.523,00
18,38%
297.107,00
24,17%
2011
34.053,19
46,00%
433.526,00
26,92%
236.286,00
24,62%
166.550,00
18,56%
470.171,00
27,74%
109.589,00
11,23%
375.517,00
26,39%
2012
42.649,23
25,24%
419.100,00
-3,33%
222.580,00
-5,80%
182.299,00
9,46%
467.153,00
-0,64%
127.220,00
16,09%
375.765,00
0,07%
2013
42.414,70
-0,55%
390.247,00
-6,88%
211.664,00
-4,90%
171.655,00
-5,84%
451.235,00
-3,41%
114.722,00
-9,82%
379.136,00
0,90%
2014E
39.205,64
-7,57%
433.400,00
11,06%
225.484,25
6,53%
179.228,31
4,41%
450.780,16
-0,10%
112.746,93
-1,72%
370.172,72
-2,36%
2015E
39.489,27
0,72%
403.880,33
-6,81%
221.530,44
-1,75%
178.374,76
-0,48%
449.116,90
-0,37%
115.957,27
2,85%
358.136,61
-3,25%
Zuwachs Gesamt
301,77%
52,99%
53,04%
77,52%
69,36%
101,51%
79,18%
Beim Umsatz ist jedenfalls zu erkennen, daß der niedrigere Ölpreis 2009 allen zu schaffen gemacht hat. Umsatzeinbußen von durchschnittlich 25-35% durch die Bank – was aber logischerweise zu erwarten war, wenn der Preis des verkauften Gutes – und damit auch die Nachfrage – sinkt.
Die OMV jedenfalls konnte beim Umsatzzuwachs über 10 Jahre alle anderen locker hinter sich lassen. Platz 2 geht an die italienische ENI.
Jetzt stellt sich die Frage wie die einzelnen Unternehmen mit den sinkenden Preisen fertig werden konnten. Den besten Blick darauf erhalten wir durch Betrachtung des operativen Gewinnes, also der Umsatz abzüglich Umsatzkosten und Personalaufwand aber vor außerordentlichen Aufwänden, Abschreibungen, Zinsen und Steuern.
Operativer Gewinn:
Operativer Gewinn
OMV
EXXON
CHEVRON
TOTAL
SHELL
ENI
BP
2004
914,77
n/a
35.872,00
n/a
18.460,00
n/a
16.686,00
n/a
26.280,00
n/a
12.399,00
n/a
22.556,00
n/a
2005
2.019,07
120,72%
49.002,00
36,60%
21.216,00
14,93%
24.169,00
44,85%
37.341,00
42,09%
16.827,00
35,71%
29.503,00
30,80%
2006
2.160,29
6,99%
56.939,00
16,20%
27.271,00
28,54%
24.130,00
-0,16%
37.678,00
0,90%
19.327,00
14,86%
26.689,00
-9,54%
2007
2.287,62
5,89%
57.655,00
1,26%
25.627,00
-6,03%
25.301,00
4,85%
40.752,00
8,16%
18.868,00
-2,37%
26.965,00
1,03%
2008
2.493,04
8,98%
66.290,00
14,98%
35.010,00
36,61%
23.687,00
-6,38%
43.645,00
7,10%
18.517,00
-1,86%
30.776,00
14,13%
2009
1.517,06
-39,15%
26.239,00
-60,42%
14.322,00
-59,09%
15.124,00
-36,15%
14.621,00
-66,50%
12.055,00
-34,90%
21.286,00
-30,84%
2010
2.383,69
57,13%
40.122,00
52,91%
25.375,00
77,17%
18.885,00
24,87%
26.244,00
79,50%
16.111,00
33,65%
27.333,00
28,41%
2011
2.685,74
12,67%
54.104,00
34,85%
38.299,00
50,93%
24.290,00
28,62%
42.715,00
62,76%
17.486,00
8,53%
34.661,00
26,81%
2012
3.227,89
20,19%
49.881,00
-7,81%
35.013,00
-8,58%
21.746,00
-10,47%
37.722,00
-11,69%
15.026,00
-14,07%
8.393,00
-75,79%
2013
2.992,93
-7,28%
40.301,00
-19,21%
27.213,00
-22,28%
18.191,00
-16,35%
26.870,00
-28,77%
8.856,00
-41,06%
15.760,00
87,78%
Zuwachs Gesamt
227,18%
12,35%
47,42%
9,02%
2,25%
-28,57%
-30,13%
Hier sieht man – auch beim Blick auf das Jahr 2009, daß die sinkenden Ölpreise sich doch extrem auf den operativen Gewinn auswirkten. Die Rückgänge waren sogar noch schlimmer als beim Umsatz (Zwischen 30% und 60%). Allerdings hat keines der Unternehmen einen negativen operativen Gewinn verzeichnet, d.h. zumindest operativ konnten alle auch bei niedrigerem Ölpreis Geld verdienen.
Insgesamt hat sich in den letzten 10 Jahren auch hier unsere OMV fantastisch behauptet. Den zweitbesten Zuwachs konnte die Chevron erzielen.
Free Cashflow:
Free Cashflow
OMV
EXXON
CHEVRON
TOTAL
SHELL
ENI
BP
2004
224,30
n/a
29.341,00
n/a
4.190,00
n/a
7.259,00
n/a
11.953,00
n/a
5.715,00
n/a
11.092,00
n/a
2005
447,07
99,31%
34.299,00
16,90%
5.702,00
36,09%
5.821,00
-19,81%
13.948,00
16,69%
8.378,00
46,60%
14.440,00
30,18%
2006
-245,40
-154,89%
33.824,00
-1,38%
5.255,00
-7,84%
6.151,00
5,67%
8.475,00
-39,24%
10.863,00
29,66%
13.047,00
-9,65%
2007
-1.025,87
318,05%
36.615,00
8,25%
4.149,50
-21,04%
7.137,00
16,03%
9.875,00
16,52%
6.985,00
-35,70%
6.879,00
-47,28%
2008
-166,38
-83,78%
40.407,00
10,36%
4.983,00
20,09%
6.808,00
-4,61%
8.494,00
-13,98%
9.489,00
35,85%
15.437,00
124,41%
2009
-254,13
52,74%
5.947,00
-85,28%
-235,00
-104,72%
511,00
-92,49%
-5.546,00
-165,29%
-1.164,00
-112,27%
7.066,00
-54,23%
2010
399,35
-257,15%
21.542,00
262,23%
5.873,50
-2599,36%
4.681,00
816,05%
-766,00
-86,19%
2.386,00
-304,98%
-4.805,00
-168,00%
2011
25,86
-93,53%
24.370,00
13,13%
7.297,50
24,24%
1.586,00
-66,12%
9.001,00
-1275,07%
2.737,00
14,71%
4.309,00
-189,68%
2012
664,05
2468,13%
21.899,00
-10,14%
3.937,00
-46,05%
2.557,00
61,22%
12.329,00
36,97%
1.149,00
-58,02%
-2.743,00
-163,66%
2013
-322,32
-148,54%
11.245,00
-48,65%
-1.491,50
-137,88%
-927,00
-136,25%
-837,00
-106,79%
105,00
-90,86%
-3.420,00
24,68%
Zuwachs Gesamt
-243,70%
-61,67%
-135,60%
-112,77%
-107,00%
-98,16%
-130,83%
Das ist jetzt der Härtetest: Konnten die Unternehmen auch immer ihre Investitionen stemmen. In den Cashflow fließen schließlich Investitionen immer sofort ein und werden nicht – wie beim Netto-Ergebnis – auf mehrere Jahre abgeschrieben.
Hier sieht es insgesamt auch düster aus. Einzig Exxon konnte immer in den letzten 10 Jahren positive Cashflows verbuchen. Die anderen hatten oft extreme Investitionen in Förderung und Produktion. Die OMV z.B. im Jahr 2013 über 4,4 Mrd Euro investiert, davon 2,6 Mrd. EUR in Öl- und Gasfelder in der Nordsee.
Gesamtheitlich betrachtet kann man sagen, dass die Cashflows aller Unternehmen in den letzten 10 Jahren erheblich gesunken sind. Offensichtlich muß immer mehr investiert werden.
Netto-Gewinn:
OMV
EXXON
CHEVRON
TOTAL
SHELL
ENI
BP
Netto-Gewinn
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
in Mio
Zuwachs
2004
688,51
n/a
25.330,00
n/a
13.328,00
n/a
10.868,00
n/a
18.183,00
n/a
7.059,00
n/a
17.075,00
n/a
2005
1.256,13
82,44%
36.130,00
42,64%
14.099,00
5,78%
12.273,00
12,93%
25.311,00
39,20%
8.788,00
24,49%
22.341,00
30,84%
2006
1.382,60
10,07%
39.500,00
9,33%
17.138,00
21,55%
11.768,00
-4,11%
25.442,00
0,52%
9.217,00
4,88%
22.000,00
-1,53%
2007
1.578,84
14,19%
40.610,00
2,81%
18.688,00
9,04%
13.181,00
12,01%
31.331,00
23,15%
10.011,00
8,61%
20.845,00
-5,25%
2008
1.374,44
-12,95%
45.220,00
11,35%
23.931,00
28,06%
10.590,00
-19,66%
26.277,00
-16,13%
8.825,00
-11,85%
21.157,00
1,50%
2009
571,71
-58,40%
19.280,00
-57,36%
10.483,00
-56,19%
8.447,00
-20,24%
12.518,00
-52,36%
4.367,00
-50,52%
16.578,00
-21,64%
2010
920,59
61,02%
30.460,00
57,99%
19.024,00
81,47%
10.571,00
25,15%
20.127,00
60,78%
6.318,00
44,68%
-3.719,00
-122,43%
2011
1.078,99
17,21%
41.060,00
34,80%
26.895,00
41,37%
12.276,00
16,13%
30.918,00
53,61%
6.891,00
9,07%
25.700,00
-791,05%
2012
1.363,35
26,35%
44.880,00
9,30%
26.179,00
-2,66%
10.609,00
-13,58%
26.712,00
-13,60%
7.788,00
13,02%
11.017,00
-57,13%
2013
1.162,35
-14,74%
32.580,00
-27,41%
21.423,00
-18,17%
8.440,00
-20,44%
16.371,00
-38,71%
5.160,00
-33,74%
23.451,00
112,86%
2014E
1.095,28
-5,77%
32.102,19
-1,47%
19.866,81
-7,26%
10.829,33
28,31%
24.175,17
47,67%
4.383,04
-15,06%
14.513,64
-38,11%
2015E
1.335,72
21,95%
31.967,44
-0,42%
20.919,47
5,30%
11.802,36
8,99%
24.519,14
1,42%
5.219,11
19,08%
15.536,36
7,05%
Zuwachs Gesamt
94,00%
26,20%
56,96%
8,60%
34,85%
-26,06%
-9,01%
Nun der Blick auf die Bottm-Line, das Ergebnis.
Hier sieht es nicht so schlecht aus. Kein einziges Unternehmen hatte jemals in den letzten 10 Jahren Verluste geschrieben.
Kein einziges? Doch: Eine Ausnahme gibt es: BP mußte im Jahr 2010 Milliarden für den gigantischen Umwelskandal des “Deep Water Horizon” Bohrloches ausgeben.
Ansonsten konnten alle Unternehmen zu jeder Zeit ein positives Ergebnis verbuchen.
Die geringsten Schwankungen 2008/2009 konnte hier die französische TOTAL aufweisen. “Nur” 20% Rückgang beim Gewinn. Sie ist offensichtlich am ehesten immun gegen Ölpreisschwankungen. Die OMV brauchte damals fast 3 Jahre um wieder auf das alte Niveau beim Gewinn zu kommen. Sie hat zwar auf den ersten Blick die stärkste Steigerung beim Gewinn unter allen Kandidaten, aber die Schwankungen waren sehr groß und den für 2015 erwarteten Gewinn hatte sie bereits 2006 und 2008 übertroffen.
Es ist schwer zu sagen, wer hier am besten abschneidet, aber ich tendiere zu Chevron und Shell da sie den größten Zuwachs in Berücksichtigung der Schwankungen erzielt haben.
Wir haben jedenfalls gelernt: Der Ölpreis IST ein wichtiger Indikator für die Profitabilität von Ölfirmen, allerdings könnten sie dennoch unterbewertet sein, da der Profit bei fallendem Ölpreis nur zurückgeht aber nicht negativ wird.
Gesamtkapitalrendite:
GK-Rendite
OMV
EXXON
CHEVRON
TOTAL
SHELL
ENI
BP
2004
9,61%
23,46%
24,38%
24,94%
18,96%
15,87%
21,95%
2005
18,84%
30,50%
19,38%
23,40%
24,66%
17,78%
28,51%
2006
15,33%
32,70%
22,36%
22,64%
21,01%
19,04%
21,01%
2007
14,08%
30,98%
22,43%
23,48%
22,93%
17,98%
17,72%
2008
12,45%
37,45%
25,03%
16,15%
18,18%
15,21%
18,52%
2009
7,22%
16,17%
10,26%
11,44%
7,66%
8,11%
13,21%
2010
8,89%
18,88%
16,35%
12,29%
11,06%
9,76%
-1,53%
2011
10,41%
23,88%
20,41%
13,08%
15,64%
#WERT!
17,45%
2012
11,04%
26,20%
17,55%
10,81%
13,42%
11,07%
7,18%
2013
9,56%
16,47%
12,64%
8,63%
8,05%
6,77%
13,77%
Insgesamt schaut die Gesamtkapitalrentabilität bei den Unternehmen auch nicht schlecht aus. Die beiden Amerikaner Exxon und Chevron liegen hier aber gut in Führung. Sie waren immer zweistellig in der GK-Rendite.
Die Bewertung:
Bewertung
OMV
EXXON
CHEVRON
TOTAL
SHELL
ENI
BP
Dividendenrendite
5,25%
3,00%
3,84%
5,64%
5,42%
6,75%
5,81%
Div. Zuwachs 5J p.a.
7,72%
13,20%
11,33%
1,72%
4,53%
2,86%
21,63%
KUV
0,19
0,99
0,98
0,62
0,39
0,52
0,21
KBV
0,54
2,14
1,38
1,42
0,97
0,98
0,60
KGV2004
9,66
13,00
8,35
9,42
4,95
10,45
6,47
KGV2005
11,82
9,69
9,04
10,71
7,00
10,72
5,76
KGV2006
9,25
11,42
9,35
11,27
6,73
11,12
5,11
KGV2007
10,53
12,78
10,72
10,31
5,80
10,02
5,62
KGV2008
4,09
8,84
6,23
8,77
4,25
7,60
4,60
KGV2009
16,11
16,93
14,86
12,52
10,33
16,33
6,81
KGV2010
10,09
12,14
9,69
8,92
7,75
10,36
-23,82
KGV2011
7,08
9,95
7,88
7,56
5,89
9,17
3,40
KGV2012
6,57
8,65
7,96
8,68
6,31
8,56
7,38
KGV2013
9,80
13,45
11,15
12,48
10,23
12,37
3,86
Median
9,73
11,78
9,20
9,86
6,52
10,40
5,37
KGV2014
7,21
12,03
10,45
9,86
7,30
13,73
5,38
KGV2015E
5,92
12,08
9,93
9,04
7,20
11,53
5,02
Vom KUV, KBV und KGV her – also von allen wichtigen Bewertungskennzahlen – ist die OMV und die BP am billigsten.
Sie notieren beide beinahe am halben Buchwert (OMV bei 0,54 und BP bei 0,60). Sie kosten beide nur etwa ein Fünftel ihres Umsatzes.
Und das KGV ist – speziell bei BP – in der Nähe des Krisenjahres 2008.
Da die BP fundamental überhaupt nicht punkten konnte, denke ich, daß hier unsere “kleine” österreichische OMV am attraktivsten ist.
Sie hatte in den letzten 10 Jahren immer Gewinne schreiben können und notiert dennoch nur zum halben Buchwert. Man bekommt für 1 EUR Investition derzeit 1,85 EUR Anteil am Eigenkapital der OMV. Das ist normal nur bei Firmen der Fall bei denen herbe Verluste erwartet werden.