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Financeblog wurde neu strukturiert

Ich habe mit dem Versuch begonnen, mein Blog übersichtlicher zu gestalten und Artikel die ihre Aktualität nicht so schnell verlieren wie z.B. fundamentale Unternehmensvergleiche bzw. die Serie “In Aktien investieren für Anfänger” in Menüs zusammengefasst, über die man sie jetzt schnell über die Hauptseite des Blogs erreichen kann.
Der Financeblog läuft ja unter “Wordpress” welches die weltweit am häufigsten verwendete Software für Blogs ist. Ich bin aber absoluter Neuling in “Wordpress” und muß mich erst Schritt für Schritt damit vertraut machen. Aber mit jedem Lernerfolg wird diese Webseite hoffentlich noch übersichtlicher.

Was habe ich konkret geändert:

1) Wie bereits erwähnt habe ich Menüs angelegt damit man die wichtigsten Artikel schnell erreichen kann.

2) Habe ich begonnen alle Artikel mit “tags” versehen, das sind Schlagwörter, über die man die Seiten in der Suche schneller finden kann. Mit dem “tagging” bin ich noch nicht ganz fertig, ich arbeite aber laufend daran auch die alten Artikel gut und übersichtlich zu “taggen”. Bei den neuen Artikeln werde ich ab sofort immer sofort die richtigen Tags setzen.

3) Es gibt jetzt auch eine “Tag-Cloud”. (In der linken Navigationsleiste ganz unten). In dieser Tag-Cloud sieht man welche Themen (“Tags”) wie häufig vorkommen (je nach Größe der Darstellung der einzelnen “Tags”)

4) Ich habe ein eigenes Menü für das Financeblog-wikifolio angelegt. In diesem Menü sind alle Artikel enthalten die für die Investitionsentscheidungen im wikifolio relevant waren.
Somit ist auch das wikifolio noch transparenter und einfacher für jedermann nachvollziehbar geworden.

Das Financeblog-Wikifolio ist nun online und für jedermann sichtbar!

Im letzten Artikel bereits angekündigt, ist es nun soweit: Das wikifolio von Financeblog ist endlich publiziert worden. (Die Veröffentlichung hat bis heute gedauert, da das Portfolio vor der Veröffentlichung von einem wikifolio-Mitarbeiter noch händisch kontrolliert werden musste.)
Die bisher aufgegebenen Orders sind bis auf eine (Der “consumer discretionary ETF”) auch schon alle ausgeführt.

Wer sich dafür interessiert, kann das wikifolio hier sehen.

Falls Interesse besteht einmal in dieses wikifolio zu investieren, kann man sich jetzt auch schon vormerken lassen.

Das Financeblog-Wikifolio ab sofort aktiv – über social investing

Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter sind jedermann bekannt und viele verbringen täglich Stunden damit.
Bisher weniger bekannt ist, daß es seit einiger Zeit auch die Möglichkeit des “social investing” gibt. Eine Plattform wo aktive Börse-Interessierte ein eigenes Portfolio zusammenstellen können und dieses für andere Leute sichtbar und sogar investierbar machen können.
Die Rede ist von Wikifolio (http://www.wikifolio.com/). Bei Wikifolio kann man sich ein virtuelles Depot/Portfolio (das eigene wikifolio) anlegen und virtuell mit Aktien und anderen Anlageprodukten wie Zertifikaten, etc. handeln. Es eignet sich also auch sehr für Anfänger die noch nicht mit echtem Geld investieren möchten sondern einmal Erfahrungen sammeln möchten.
Man kann seine einzelnen Handelsaktivitäten (Trades) mit Kommentaren versehen die man auch veröffentlichen kann. Genauso kann man beianderen wikifolio-Teilnehmern Einblick in deren Handelsaktivitäten nehmen und deren Kommentare lesen. Es ist quasi eine Art Facebook für Börse-Interessierte.
Es ist sogar möglich anderen Leuten in sein virtuelles Depot echtes Geld investieren zu lassen. Man kann für sein Depot auf wikifolio eine richtige Wertpapierkennnummer (ISIN) beantragen und jeder der möchte kann sich an der Performance des eigenen wikifolios beteiligen indem er sein Geld in ein Zertifikat mit dieser ISIN investiert.
Auf diese Art kann man sogar durch seine Handelsaktivitäten zusätzlich Geld verdienen, denn jeder der in das eigene wikifolio investiert muß für den Erfolg einen bestimmten Prozentsatz dem man selbst festlegen kann  (meistens 5%) bezahlen. Es handelt sich dabei um eine “Performance-Fee” die immer für neue Kurs-Höchststände des wikifolios am Jahresende anfällt. D.h. wenn man mit seinem wikifolio z.B. 20% Rendite im Jahr schafft, so muß jeder der darin investiert 5% von diesen 20% an Performance-fee bezahlen (das wären dann also etwa 1% des gesamten investierten Volumens) Wenn man allerdings auf Jahressicht keine oder eine negative Rendite erzielt, erhält man nichts.

Mittlerweile gibt es laut wikifolio 1706 investierbare wikifolios und ein Volumen von EUR 249.957.152,23 (also fast 250 Millionen Euro)  sind bereits investiert worden. Das ist beachtlich, denn es handelt sich bei den einzelnen wikifolios nicht um professionell gemanagte Fonds, sondern um Portfolios von Hobby-Investoren. Meiner Ansicht nach ist dieses Konzept aber viel ehrlicher als “richtige” Fonds mit Fonds-Managern im Nadelstreif. Es ist alles nachvollziehbar, man kann in jedes wikifolio Einblick nehmen, alle Kommentare lesen und dann entscheiden ob man investieren möchte oder nicht. Ein typischer Fonds oder Hedge-Fonds gewährt keinerlei Einblicke in seine Strategien.

Das Financeblog-Wikifolio:

Da ich dieses Konzept einzigartig finde, habe ich heute ein eigenes wikifilio für den Financeblog angelegt.
Ich habe virtuelle EUR 100.000,- darauf zur Verfügung um sie zu investieren.
Das Ziel ist es maximal 20 verschiedene Titel im Portfolio zu haben. Diviersifikation ist wichtig, aber Überdiversifikation ist auch nicht gut, da man die Übersicht verliert.
Ich werde immer die Titel hineinnehmen, die sichauch bei den Analysen hier im Blog bei den Vergleichen als Gewinner herausstellen.
Aus diesem Grund habe ich auch bereits einige Orders für mein/unser wikifolio aufgegeben, da ich hier ja auch schon ein paar Vergleiche vorgenommen habe:

Anbei eine Auflistung der einzelnen Artikel/Vergleiche und der Wikifolio-Kauf-Orders:

In Aktien investieren für Anfänger – Teil 3 (Bewertung, Beispiele)
I
n diesem Artikel hat sich beim Vergleich von starken Gebrauchsgüter-Herstellern die Firma Kellogg als Sieger behaupten können. Deshalb habe ich eine Kauf-Order für Kellogg über etwa EUR 5000,-  (also 5% des Portfolio-Volumens) platziert.

Smartphone-Hersteller im Vergleich
In diesem Vergleich hatte Apple die besten Karten, deshalb habe ich einen Kauf-Auftrag für Apple ins wikifolio aufgenommen.

Pharma-Unternehmen im Vergleich
Hier gingen Roche und Bayer als Sieger hervor. Für beide habe ich eine Order aufgegeben.

In Aktien investieren für Anfänger Teil 7 – Der große Branchenvergleich
Hier habe ich zwar keine einzelnen Unternehmen/Aktien miteinander verglichen sondern Branchen, dennoch habe ich den Branchenfonds (ETF) für die Branche Konsumgüter (consumer discretionary) in das wikifolio aufgenommen.
Der Sieger aus dem Vergleich war zwar die Gesundheits/Pharma-Branche, die Konsumgüter belegten den zweiten Platz. Allerdings ist die Pharma-Branche ja bereits mit Roche und Bayer im wikifolio vertreten. Um den Schwerpunkt nicht zu sehr in diese Richtung zu ziehen habe ich mich in diesem Fall für den Platz 2 im Vergleich entschieden.
Außerdem ist der ETF den ich für den Vergleich hergenommen habe (SPDR consumer discrationary) nicht im wikifolio verfügbar, sodaß ich stattdessen den Lyxor S&P 500 Consumer Discretionary nehmen mußte. Die darin enthaltenen Titel sind aber dem SPDR sehr ähnlich.

Den Link zum Financeblog-wikifolio muß ich allerdings noch bis morgen schuldig bleiben, da die Veröffentlichung eines wikifolios 24 Stunden dauert und ich es gerade erst angelegt habe.
Die Kauf-Orders werden natürlich ebenfalls erst am Montag durchgeführt, da sie zu richtigen Kursen während der Handelszeiten ausgeführt werden. wikifolio ist also einerseits für den Anfänger eine gute Simulation des “richtigen” Börsehandels und für den Fortgeschrittenen die Möglichkeit seine Erfahrungen mit anderen zu teilen und auch andere an seinem Erfolg teilhaben zu lassen indem sie sogar ins das wikifolio echtes Geld investieren können.

Ich bin gespannt, ob die klassichen Fonds-Manager im Nadelstreif bald ausgedient haben 😉

Für Apple-Fans wird es heute Abend spannend

Heute um 19 Uhr stellt Apple unter anderem das neue Iphone 6 vor. Es wird erwartet, dass 2 neue Modelle kommen, eines davon in der gewohnten Größe und eines mit größerem 5,7 Zoll Display. Damit ist Apple endlich auch im Phablet-Markt (=Phone und Tablet in einem) vertreten, den sie meiner Ansicht nach viel zu lange Samsung & Co alleine überlassen haben.

Es wird auch erwartet, daß  eine Smartwatch vorgestellt wird – quasi ein Smartphone für das Armgelenk. Auch das ist aber keine wirkliche Neuigkeit. Derartiges gibt es ebenfalls von Samsung bereits seit längerer Zeit.
Apple ist allerdings bekannt dafür, Dinge zu perfektionieren und so zu vereinfachen, daß sie einem großen Publikum zugänglich werden. So gab es auch vor dem iPod schon lange MP3-Player. Allerdings hatten vor dem iPod nur wenige Freaks so einen Player. Erst der iPod konnte den Markt dann komplett erobern.

Die interessanteste Innovation die wahrscheinlich heute gezeigt wird ist meiner Ansicht nach eine Lösung für mobile-payment. (Bezahlen mit dem Handy).  Apple ist ja dafür bekannt um seine Dienste ein eigenes Ökosystem aufzubauen. Möglicherweise startet Apple also einen eigenen Dienst ähnlich wie Paypal.

Als Veranstaltungsort für die heutige Präsentation hat Apple jedenfalls den gleichen gewählt wie bei der Vorstellung des ersten iMac und des ersten iPhone. Es wird aus Sicht von Apple heute also eine neue bahnbrechende Innovation präsentiert.

Seinen wir also gespannt, was um 19 Uhr passiert und ob Tim Cook den Innovationsgeist von Steve Jobs fortsetzen kann.

Wer den Event heute Abend verfolgen will kann das mittels Lifestream direkt über die Apple-Homepage tun oder als Live-Bericht auf http://www.mactechnews.de

über Bewertungen, innerer Wert und Marktwert

Ein wichtiger Aspekt bei der Fundamentalanalyse ist die Bewertung von Anlageklassen (Assets). Ist ein Produkt vom Markt zu teuer oder zu billig bewertet?

Ich beleuchte dieses Thema einmal aus der Sicht eines Aktien-Investors. Wer eine Aktie an einem Unternehmen besitzt ist am Eigenkapital dieser Firma beteiligt mit allen damit verbundenen Rechten wie Stimmrecht, Anteil am Gewinn und an Dividenden, etc.

Die Bewertung eines Assets ist immer mit dem Blick in die Zukunft verbunden und deshalb immer mit Vermutungen und Schätzungen. Wenn man die Zukunft korrekt vorhersagen könnte wären Finanzmärkte überflüssig, da dort im Prinzip Zukunftserwartungen und die damit verbundenen Risiken gehandelt werden.

Der sogenannte “innere Wert” oder “intrinsic Value” eines Assets errechnet sich – vereinfacht gesagt – einerseits aus den abgezinsten zukünftig erwarteten Gewinnen und andererseits aus er vorhabdeben Substanz (Eigenkapital).

kurze Erklärung dazu: Das Eigenkapital besteht im Prinzip aus allen Anlagen die ein Unternehmen besitzt (Cash-Bestand und Wertpapiervermögen, Immobilien wie z.B. Fabriken, etc.) abzüglich der Schulden.  Eine wichtige Bewertungskennzahl ist hier das KBV (Kurs/Buchwert-Verhältnis) – Ein KBV von 1 sagt aus, dass jeder EUR der für die Aktie gezahlt wird auch für einen EUR Eigenkapital bei dem Unternehmen steht. Ist das KBV entsprechend höher, dann bezahlt man für 1 EUR Eigenkapital entsprechend mehr. (Beispiel: Apple hat derzeit ein KBV von 4,98 – d.h. man bezahlt für 1 USD (in diesem Fall natürlich Dollar) Eigenkapitalanteil derzeit 4,98 USD)

An den stark unterschiedlichen KBVs der Unternehmen sieht man auch, dass der Ertragswert eine übergeordnete Rolle spielt. Die zukünftig erwarteten Gewinne können schliesslich das Eigenkapital auch schnell anwachsen lassen bzw, Verluste können es auffressen.

Den Ertragswert ermittelt man – auch vereinfacht – indem man sich selbst ein Bild zukünftiger Erträge macht. Bei einigen Firmen ist das relativ einfach, da sie keine starken Schwankungen unterworfen sind – insbesonders wenn sie in bestimmten Märkten eine wichtige Rolle spielen. (Beispiel: Johnson&Johnson hat eine stabile Entwicklung der Gewinne – siehe Chart)

Beispiel: Johnson & Johnson Aktienkurs (weiss) der letzten 25 Jahre sowie der Gewinn pro Aktie  (grau)
Beispiel: Johnson & Johnson Aktienkurs (weiss) der letzten 25 Jahre sowie der Gewinn pro Aktie (grau)

Je weiter ein erwarteter Gewinn in der Zukunft liegt umso weniger ist er heute wert. Ein Gewinn der z.B. in einem Monat ausgeschüttet werden kann hat einen höheren Wert als einer auf den man noch 1 Jahr warten muss. Ein Apfel der schon reif am Baum hängt und den man nur noch pflücken muss ist auch mehr wert als einer der erst nächstes Jahr reifen wird. Deshalb werden die zukünftigen Gewinne “abgezinst” d.h. um einen bestimmten Zinssatz verringert. (abhängig vom Risiko – darüber muss ich aber einen eigenen Artikel schreiben sonst wird das hier zu lange)

Der aus den zukünftigen, abgezinsten Gewinnen sowie aus dem vorhandenem Kapital errechnete Wert ist also der “innere Wert” eines Unternehmens.

Der Marktwert hingegen ist der Wert der durch die Handelsteilnehmer (Angebot und Nachfrage) an den Finanzmärkten fixiert wird. Hier spielt z.B. Knappheit eine große Rolle. Ist ein Gut knapp, aber sehr stark nachgefragt steigt der Preis, umgekehrt sinkt er natürlich wenn niemand mehr dieses Gut besitzen möchte.

Der Marktwert kann sehr stark vom inneren Wert abweichen. Vor allem bei Spekulationsblasen kommen abartige Abweichungen vor. In Zeiten von Spekulationsblasen verlieren viele Marktteilnehmer den Blick auf den inneren Wert und wollen etwas UNBEDINGT haben, sei es weil wie glauben, dass sie es zukünftig noch teurer verkaufen können weil es dann noch mehr Leute besitzen möchten. (=”greater fool theory” – Die Hoffnung auf einen “größeren Dummkopf” der später noch mehr dafür bezahlen wird als man selbst bezahlt hat). Charttechniker machen sich solche Phänomene zu Nutze. Beispiele dafür gibt es zahlreiche: z.B. die Internetblase die im Jahr 2000 ihren Höhepunkt hatte, bzw. eine der ältesten und gleichzeitig skurrilsten Blasen: Die Tulpenblase im 17ten Jahrhundert in den Niederlanden, als für einzelne Tulpenzwiebeln der Gegenwert eines ganzen Hauses geboten wurde.

Beispiel: Der NASDAQ-Index zu Zeiten der Internetblase (1996-2003)
Beispiel: Der NASDAQ-Index zu Zeiten der Internetblase (1996-2003)

Ich persönlich suche meine Anlagen nach dem inneren Wert aus und versuche das “mitreiten” von Blasen zu vermeiden. Man kann schliesslich nie wissen wie lange der Trend anhält und wann er einbricht und ins Gegenteil umkehrt. Vom inneren Wert hingegen hat man immer etwas. Man ist z.B. bei Aktien beteiligt an den Gewinnen und erhält in vielen Fällen regelmässig eine Dividende. Das sind Dinge die man auch auf dem Bankkonto spürt, von denen man etwas hat und die man für sich selbst bewerten kann.

Ist der Marktwert (aus meiner Sicht) unter dem inneren Wert, dann kaufe ich. Fällt er weiter ist mir das auch egal, sofern ich vom inneren Wert überzeugt bin. Steigt der Marktwert sehr stark über den inneren Wert, dann suche ich günstigere Alternativen.

Diese Vorgehensweise ist der Grund, wieso ich nicht der Freund von Anlageklassen bin die keinerlei Erträge erwirtschaften wie z.B. Rohstoffe, Edelmetalle etc. Hier ist der innere Wert sehr schwer bis gar nicht bestimmbar und der Marktwert kann deshalb sehr stark schwanken. (siehe Goldpreisentwicklung der letzten Jahre). Auch von modernen Formen des Investments die derzeit angepriesen werden wie z.B. Investieren in Kunst oder in teuren Wein halte ich nichts. Hier ist man nur darauf angewiesen dass man sein Investment später irgendwann an jemanden verkaufen kann der noch mehr dafür zu zahlen bereit ist als man selbst war. Der Wert wird ausschliesslich dadurch bestimmt, was die anderen Marktteilnehmer zu Zahlen bereit sind.